Der Aufschwung ist spürbar“, sagt Hans Niessl. Zwar ist die Narbe, die die Coronapandemie im organisierten heimischen Sport hinterlassen hat, nicht ganz verschwunden, doch es geht bergauf. „Am Höhepunkt der Pandemie wurden in den Vereinen 500.000 Mitglieder weniger gezählt. Davor waren es 2,1 Millionen. Ein wesentlicher Teil wurde wettgemacht. Mit 1,8 Millionen sind wir aber noch nicht dort, wo wir waren“, erklärt der Präsident von Sport Austria. Ein Hebel, die Menschen zum Sport zu motivieren, ist diesen in die Auslage zu stellen – so wie vom 7. bis 11. Juni in Graz.

Zum dritten und vorerst letzten Mal werden die Sport Austria Finals unter dem Uhrturm ausgetragen. Insgesamt stehen Medaillenentscheidungen in zumindest 37 Sportarten an, das macht 200 Medaillenentscheidungen. Niessl: „Wir wollen mit dieser Veranstaltung die Vielfalt im Sport zeigen, zu der wir uns auch bekennen.“ Vor drei Jahren wurde das Multisportevent in den turbulenten Zeiten der Pandemie aus der Taufe gehoben. „Man kann in der Krise jammern oder eine Chance sehen. Die Steiermark und Graz haben das getan“, lobt er.

Die Finals sollen aber nicht nur jenen Sportlern eine Bühne bieten, die sonst nur am Rande der Wahrnehmung wetteifern. „Kinder betreiben einen Sport, in dem sie Vorbilder haben und den sie auch sehen“, sagt Sport-Landesrätin Juliane Bogner-Strauß. In dasselbe Horn stößt der Grazer Sportstadtrat Kurt Hohensinner, der für den Freitag (9. 6.) einen Mitmachtag ankündigt: „Die Finals sind ein Glücksfall für Graz und Österreich. Wir sind stolz, dass wir ,Geburtshilfe‘ leisten konnten.“

Mehrere Premieren in Graz

Ehe die Veranstaltung nach Innsbruck übersiedelt, feiern ein paar Sportarten ihre Finals-Premiere an der Mur. So auch Inlinehockey. „Es ist eine ganz große Chance, Menschen für unseren Sport zu begeistern“, sagt Verbandschefin Sabrina Geier, Schwester der Ex-KAC-Zwillinge Manuel und Stefan. Erstmals werden in der Halle von Hart bei Graz Meisterschaften der Damen und Herren an einem Tag ausgetragen.

Zahlreiche Tore sowie eine perfekte Hand-Augen-Koordination mit hervorragenden Reflexen bekommen die Zuseher beim Tischfußball zu sehen – und noch mehr. „Beim Sport gibt es Emotionen, bei uns steht der Gegner nur einen Meter entfernt. Da spürt man sofort, was los ist“, sagt Marina Tabakovic, dreifache Siegerin der Champions League.