Österreichs sechsköpfiges, bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften engagiertes Schwimm-Team muss auf einen Finaleinzug in Melbourne noch warten. Hatte Simon Bucher zum Auftakt am Dienstag über 50 m Delfin Rang elf belegt, kamen am Mittwoch Heiko Gigler über 100 m Kraul und Bernhard Reitshammer über 100 m Brust jeweils im Semifinale auf die Ränge 14 bzw. 15. Die OSV-Mixed-Staffel über 4 x 50 m Lagen schied als Vorlauf-Zwölfte aus.
Gigler hatte seinen österreichischen Rekord im Vorlauf um 0,10 Sek. auf 46,64 verbessert, war damit als Zehntschnellster ins Semifinale gekommen. Da schlug der 26-Jährige nach schnellem Beginn in 46,92 an, 0,72 Sek. fehlten auf den Endlauf. "Ich wollte riskieren, mutig starten. Das ist gelungen. Hinten raus hat man den Trainingsrückstand nach der OP schon gemerkt." Der 26-Jährige hatte im Herbst wegen der Entfernung einer Zyste im Halsbereich eine sechswöchige Trainingspause einlegen müssen, trotzdem ist er nun so schnell wie noch nie gewesen.
Reitshammer stimmten seine 57,66 Sek. im Vorlauf trotz Platz elf gar nicht zufrieden. "Das war meiner Meinung nach nichts. Ich habe ungewöhnlich viele Fehler gemacht." In der Entscheidung war es nicht besser, war der Tiroler weitere 0,32 Sek. langsamer und 0,91 Sek. vom Finaleinzug entfernt. "Ich weiß nicht, was los war. Ich bin nicht richtig in Fahrt gekommen." Der in Linz trainierende Athlet fokussiert sich bei diesen Titelkämpfen allerdings vor allem auf seine Antreten über 100 m Lagen (Donnerstag) und 50 m Brust (Samstag).
Rund 100 Minuten vor seinem Einzel-Vorlauf war Reitshammer mit der Mixed-Staffel über 4 x 50 m Lagen unter 32 Teams auf Platz zwölf gekommen, 0,70 Sek. fehlten auf den Endlauf der Top acht. Caroline Pilhatsch hatte auf der Rückenlage vorgelegt, es folgten Reitshammer (Brust), Simon Bucher (Delfin) und Lena Kreundl (Kraul). Das Quartett schwamm in 1:39,71 Min. OSV-Bestzeit, bisher gab es deren vier bei diesen Titelkämpfen. Die bisherige Topmarke war im November 2021 bei der EM in 1:40,39 fixiert worden, wobei da Nina Gangl statt Kreundl im Einsatz gewesen war.
Die Oberösterreicherin Kreundl war damit in dieser Frühsession im Melbourne Sports and Aquatic Centre dreimal im Einsatz, und zwar innerhalb von eineinhalb Stunden. Nach dem Staffel-Rennen verfehlte die 25-Jährige über 100 m Kraul als 20. in ihrer Saison-Bestzeit von 53,67 Sek. das Weiterkommen um 0,35 Sek., über 100 m Brust wurde es in 1:07,15 Min. Rang 32. "Bei der Brust(-Distanz) stimmt aktuell was nicht", gab die 25-Jährige auch in Blickrichtung 100 m Lagen (Donnerstag) an. "Da habe ich vom Timing wenig Gefühl derzeit, so kenne ich das eigentlich nicht."
Im Finale der Mixed-Staffel sorgte die US-Equipe in 1:35,15 Min. für den dritten Weltrekord dieser Titelkämpfe. Das zweitplatzierte italienische Team blieb in 1:36,01 ebenso unter dem bisherigen Weltrekord der Niederlande (1:36,18) und markierte damit Europarekord. Und auch der vierte Weltrekord bei dieser Veranstaltung war der einer Staffel. Über 4 x 200 m Kraul der Frauen waren die Australierinnen in 7:30,87 Min. um gleich 1,98 Sek. schneller als die Niederländerinnen bei ihrem WM-Titelgewinn vor acht Jahren in Doha.
Am Donnerstag tritt vom OSV-Team außer Reitshammer und Kreundl auch Gigler über 100 m Lagen an. Pilhatsch schwimmt über ihre favorisierte Distanz von 50 m Rücken, da war die Steirerin 2018 Vize-Weltmeisterin. Auch Bucher nimmt den Rücken-Sprint in Angriff. Für jeden aus dem Quintett ist die Qualifikation für das Semifinale realistisch. Pilhatsch ist nach einem etwas verpatzten Staffel-Part zuversichtlich: "Es wird auf Kleinigkeiten ankommen. Start, Wende, Übergänge. Dann sollte es klappen."