Die Teilnahme an der von Saudi-Arabien finanzierten, hoch lukrativen Liv-Golf-Tour kommt Bernd Wiesberger nun teuer zu stehen. Der Österreicher wurde wie weitere abtrünnige Profis für die nächsten Turniere der DP World Tour, vormals European Tour, ausgeschlossen. Zudem muss jeder Betroffene eine Geldstrafe von 100.000 Pfund (116.000 Euro) berappen. Beim ersten Event der Liv-Tour streifte Wiesberger umgerechnet 105.000 Pfund (122.000 Euro) ein, brutto.
Wiesberger ist derzeit bei den BMW International Open in München im Einsatz und kämpft hier um den Cut. In der nächsten Woche bestreitet der Burgenländer das zweite, parallel zur Rolex-Series zählendene Irish Open, stattfindende LIV-Turnier in Portland im US-Bundesstaat Oregon.
Eine Woche darauf hätte der 36-Jährige an den von ihm bereits einmal gewonnenen Scottish Open teilnehmen sollen, doch dafür wurde er ebenso gesperrt wie für die darauf folgenden Veranstaltungen der Tour. Bei den British Open vom 14. bis 17. Juli kann der Burgenländer mitmachen, weil das Major nicht Bestandteil der Tour ist. Die nächsten Sperren folgen aber bestimmt, wenn Wiesberger, wie geplant, die LIV-Tour fortsetzt. Das bekräftigten die Organisatoren der DP World Tour. Punkte für die Weltrangliste (Wiesberger ist derzeit 97.) und das Race to Dubai wären dann in nächster Zukunft nicht möglich.
"Unfair und respektlos"
Keith Pelley, CEO der Tour, begründet die Entscheidung mit klaren Worten. "Jede Handlung im Leben zieht Konsequenzen nach sich, und das ist im Profisport nicht anders, vor allem, wenn man sich entscheidet, die Regeln zu brechen. Genau das ist hier bei mehreren unserer Mitglieder geschehen." Sie hätten sich den anderen Spielern gegenüber "respektlos" gezeigt, ihr Vorgehen würde die Tour untergraben und sei der "Mehrheit der Mitglieder gegenüber nicht fair".
Weitere betroffene prominente Spieler sind u. a. der Deutsche Martin Kaymer, die Spanier Sergio Garcia und Pablo Larrazabal, die Engländer Ian Poulter und Lee Westwood sowie der Südafrikaner Louis Oosthuizen.