Mona Mitterwallner (20) hält mit ihren Erwartungen nicht hinter dem Berg. Noch vor ihrem Einstieg in den Elite-Weltcup im Cross-Country ließ die Tirolerin mit dem Ziel eines baldigen Weltcupsiegs aufhorchen und das Selbstvertrauen ist nach den ersten drei Rennen unter den besten der Welt nicht gemindert. Mit dem dritten Platz beim Rennen in Albstadt hat sie das Podest schon einmal erklommen. "Mein erklärtes Ziel ist der Sieg und das erwarte ich von mir. Aber es ist ganz wichtig, dass ich mir von außen keinen Druck machen lasse. Den Fehler habe ich etwa in Nove Mesto gemacht." In Tschechien wurden ihr die Nerven zum Verhängnis, am Ende war es noch Platz sechs.

An diesem Wochenende ist sie beim Weltcup in Leogang eine von Österreichs großen Hoffnungen auf einen Sieg. Am Freitag steigt das Short-Track-Rennen und am Sonntag folgt das Cross-Country-Rennen. "Es wird mein erster Heimweltcup in der Elite und meine Familie und Freunde werden da sein", sagt sie, "wenn alle da sind, will man zeigen, was man kann und dann auch mit ihnen feiern. Weil nach einer Niederlage braucht man mit mir nicht viel zu reden. Da bin ich in mich gekehrt."

Die Aufmerksamkeit, aber auch der Druck von Außen sind mit dem Wechsel von der U23 in die Elite massiv gestiegen. "Bei den ersten Rennen hat es mich schon sehr beeinflusst, weil ich es nicht gewohnt war, dass die ganzen Kameras um mich herum sind." Mittlerweile hat sie sich an das Remmidemmi schon gewöhnt und in Salzburg will sie "den Fans was bieten". Die steilen Rampen des Kurses liegen ihr, das hat sie mit dem ersten WM-Titel bei den Junioren und einem U23-Weltcupsieg auf dieser Strecke schon gezeigt.

Der Start in die höchste Klasse verlief dennoch nicht ganz nach Wunsch. "Es sind zwei Dinge zusammengekommen. Das Niveau ist viel höher als noch in der U23 und die Coronaerkrankung hat mich schon beeinträchtigt. Mit meiner Form aus dem Vorjahr hätte ich mich selbst geschlagen." Das ist nun aber vollkommen auskuriert und die Beine stimmen wieder. Viele andere haben nach dem jüngsten Weltcup Pause gemacht, aber sie hat durchgezogen. "Ich habe einen saftigen Trainingsblock gemacht und jetzt heißt es erholen, dass die Form noch richtig einschießt." 

Es kommt auf Details an

Das Akklimatisieren in der neuen Klasse hat nicht lange gedauert. "Ich hatte bei den Übergängen von einer Klasse zur nächsten noch nie Probleme und ich denke, dass ich jetzt auch nicht weit hinten bin." Dennoch würde es einen ganz großen Unterschied zwischen den beiden Klassen geben. "Es kommt aber mehr auf die Details an. Wenn ich in der U23 etwa am Start einen Fehler gemacht habe, habe ich es gleich geschafft, trotzdem an die Spitze zu fahren. Wenn das in der Elite passiert, verlierst du gleich richtig viel."

Neben Mitterwallner ist noch eine weitere Österreicherin im Cross-Country-Weltcup im Einsatz. Viele Berührungspunkte haben die beiden Tirolerinnen aber nicht. "Im Radsport ist es anders als etwa im Skisport. Da hast du ein Team und dem gegenüber bist du loyal. Mit Laura habe ich nichts am Hut, weil sie in einem anderen Team ist. Mein Ziel ist es, zu gewinnen, und da muss ich alle schlagen."