Gute Leistungen der Österreicher bei den Paralympics in Tokio. Diskuswerfer Bil Marinkovic hat Rang fünf belegt. Der 48-Jährige kam in der Klasse F11 auf 33,45 m, auf Bronze fehlten ihm gut sechs Meter. Para-Kanute Markus "Mendy" Swoboda zog im 200-m-Sprint der Klasse KL2 als Fünfter eines Heats in das für Freitag angesetzte Semifinale ein. Die Schwimmer Andreas Ernhofer und Janina Falk wurden über 50 m Kraul bzw. 100 m Rücken 15. bzw. 14., das Mixed-Team der Handbiker kam nicht in die Wertung.
Für Blindensportler Marinkovic und seine Konkurrenten entwickelte sich die Konkurrenz zu einer Regenschlacht. Mit drei Würfen über 32 m bewies er Konstanz. "Viel mehr war heute nicht drin, es war richtig schwer", berichtete der Wiener. "Alles war rutschig, manche sind gestürzt. Ich weiß, dass ich auch bei Regen weiter werfen kann - aber so heftig wie heute war es fast noch nie. Und das bei Paralympics, wo man ohnehin schon angespannt ist." Gold holte der Brasilianer Alessandro Rodrigo da Silva mit 43,16 m.
Sicherheit fehlte
"Man muss sagen: Die Bedingungen sind für einen blinden Werfer furchtbar", wusste Marinkovic-Coach Gerhard Mayer. "Ein Diskuswerfer mit Sehbehinderung braucht Sicherheit, die war heute nicht vorhanden. Der Kreis war rutschig, der Diskus sowieso. Es war maximal schwierig." Das Duo nimmt nun auch die Paralympics 2024 in Angriff, zweifacher Medaillengewinner (2004/Speerwurf-Gold, 2012 Diskus-Bronze) ist Marinkovic bereits. "Wenn ich mich qualifiziere, will ich in Paris dabei sein."
Swoboda hat als Gesamtsiebenter der Vorläufe Chancen auf das ebenfalls für Freitag angesetzte Finale. Zufrieden war er mit seiner Leistung aber nicht. "Ich habe vorher gesagt, dass ich nicht weiß, wo ich stehe. Diese Frage hat sich beantwortet", meinte der doppelt beinamputierte 31-jährige Sportler. "Leider konnte ich mich nicht selbst überraschen, wie man an den Ergebnissen sieht. Das Finale ist drin. Aber ich weiß noch nicht, ob ich mir mit meiner Zeit auch Chancen auf mehr ausrechnen darf."
Falsche Seite
In der Klasse VL3 wurde der Oberösterreicher in seiner zweiten Disziplin nach Platz zwei in seinem Heat nachträglich disqualifiziert. Nach der Zieldurchfahrt war er in die Boje gefahren und hatte dafür die rote Flagge kassiert. "Ich habe die Boje auf der falschen Seite passiert. Je müder man ist, desto schwerer fällt im VL3 das Lenken", nahm der sechsfache Welt- und Europameister die Disqualifikation sportlich. Die positive Nachricht: Swoboda wird bei der Schlussfeier Österreichs Fahnenträger sein.
Bei Falk wie auch Erndorfer machten sich die aus vielen Einsätzen resultierenden Strapazen bemerkbar, für Erndorfer war es der fünfte von sechs Bewerben. Am Freitag geht es für ihn noch über 50 m Rücken, Andreas Onea startet über 100 m Delfin. Die Handbiker Thomas Frühwirth und Walter Ablinger sowie Elisabeth Egger lagen vor ihrem Ausstieg mit drei Überrundungen an der neunten Stelle.
Vor den beiden letzten Wettkampftagen mit österreichischer Beteiligung hält die ÖPC-Equipe weiter bei einmal Gold, fünfmal Silber und dreimal Bronze.