Die Freude über die erste Medaille bei einem Großereignis war bei Anna-Maria und Eirini Alexandri riesengroß, denn sie haben diesem Ziel in den letzten zehn Jahren alles untergeordnet. Sie waren mit 14 Jahren bereit, ihre ursprüngliche Heimat Griechenland zu verlassen – ohne Eltern. Aber in Österreich fanden sie für das Synchronschwimmen wesentlich bessere Trainingsbedingungen in der Südstadt vor als in der Heimat. Nicht nur, was das Training, sondern auch, was die Schule betrifft.
Nun war es so weit, der lange Weg wurde erstmals auch mit Edelmetall belohnt. Bei der EM in Budapest gewannen die Alexandris Bronze im „Duett Tech“, sozusagen der Pflicht im Synchron-Duo. Das soll aber auf der langen Reise, die bei den Olympischen Spielen 2024 einen absoluten Höhepunkt erreichen soll, erst der Anfang sein. „Wir sind sehr glücklich, dass wir das endlich geschafft haben. Da wollten wir seit Jahren hin. Ich denke, wir haben uns das verdient. Danke an alle – vor allem an unsere Schwester, die uns immer zur Seite steht und für uns da ist. Schade, dass sie es knapp nicht geschafft hat“, sagen die beiden Schwestern unisono. Die Schwester, das ist die Dritte der Drillinge, Vasiliki. Sie springt ein, wenn sie gebraucht wird, und schrammte als Vierte im Solo-Tech selbst nur knapp an einer Medaille vorbei.
Nächste Medaillenchance
Schon am Freitag haben Anna-Maria und Eirini die Möglichkeit, die nächste Medaille für Österreich zu gewinnen, in der Synchron-Kür: „Am Freitag wollen wir noch einmal zuschlagen. Wenn wir uns auf unsere Leistung konzentrieren, dann ist es möglich. Wenn alles gut geht, dann bleiben wir Dritte.“ Im Vorkampf zogen sie mit persönlicher Punktbestleistung von 90,0333 und Rang drei souverän ins Finale ein.
„Für uns ist das eine große Motivation für die Zukunft. Auch für die Olympischen Spiele. Wir hoffen, dass wir uns weiter steigern können“, meinten die beiden 24-Jährigen, die für Tokio noch nicht qualifiziert sind. Ab 10. Juni geht es in Barcelona um die letzten fünf Startplätze für die Spiele. Die Experten sind sich einig, dass die Alexandri-Schwestern diese Hürde ohne Probleme nehmen werden. Um sich dann eventuell schon in Tokio ihren großen Traum von einer Olympia-Medaille zu erfüllen.
Mario Kleinberger