Rund 35.000 Liter Wasser benötigt ein Veranstalter für ein Springreitturnier an einem Wochenende. Bei einem dreitägigen Turnier mit 200 Pferden muss der Boden ordentlich gewässert werden, sonst gibt es die große Staubschlacht. Beim „Best of Styria“ in Gniebing hat der Wettergott ein bisschen mitgeholfen, Wasser zu sparen. Starkregen in der Nacht – ein Aufwärmplatz sah daher mehr wie ein Riesenpool aus.

Aber die 25-köpfige Mannschaft rund um Hausherr und Reitstallbesitzer Markus Saurugg hat alles im Griff. Wobei der Chef an diesem Wochenende einen wahren Marathon absolviert. Der steirische Parade-Springreiter geht bei seinem Heimturnier mit zehn Pferden insgesamt 30 Mal an den Start! Immerhin hat Saurugg auf seiner Anlage rund 20 Pferde zu trainieren bzw. zu betreuen. „30 Mal raus in den Umlauf – das verlangt dir an Konzentration schon einiges ab“, erklärt der „Rittmeister“.

Und Saurugg bekommt Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Töchterchen Eva (13) macht im Sattel von Bewerb zu Bewerb eine bessere Figur. Sie brennt drauf, den Herrn Papa einmal zu besiegen. Bislang kam der familiäre Druck ja von Neffen Benjamin Saurugg, doch diese Duelle fallen derzeit aus, Benjamin ist seit dem Vorjahr Bereiter in Dänemark.

Drei Generationen im Stall
Drei Generationen im Stall © Richard Purgstaller

Eva musste zuletzt aber einen Rückschlag einstecken. Ihr zehnjähriger Wallach wurde vor einem Monat verkauft. Das Angebot war einfach zu gut, ihr Pferd fand in Amerika eine neue Besitzerin. Jetzt wird die neunjährige Stute „Felicitas“ für Eva aufgebaut. Stichwort Aufbau: Die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass jetzt wieder mehr Kinder den Weg in die Reitställe finden. „Der Anfängerunterricht hat nicht nur bei uns klar zugelegt. Das Schöne: Auch die Eltern steigen vermehrt aufs Pferd“, berichtet Markus Saurugg.

In Gniebing hätten an diesem Wochenende ja die Landesmeisterschaften über die Bühne gehen sollen. Die Titelkämpfe wurden aber aufgrund der Pandemie ersatzlos gestrichen. „Best-of-Styria“ ist dennoch die erste große Springreiterveranstaltung nach dem Shutdown. Heute wartet auf dem RC Markus das Finale mit dem „Großen Preis“ (15 Uhr).