Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hält seit Beginn der Coronakrise Kurs auf Weiterführung der nationalen Ligen, verschiebt dafür sogar Länderspieltermine. Belgien hat sich eigenständig für den Abbruch der Meisterschaft entschieden. Sofort drohte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin umgehend mit einem Ausschluss aus den europäischen Klubbewerben. Der Ball muss rollen, auch ohne Stadionbesucher.
Formel-1-Sportchef Ross Brawn kann sich einen verspäteten Saisonstart voraussichtlich in Europa und möglicherweise ohne Zuschauer vorstellen. Die Nordamerikanische Basketball-Liga (NBA) möchte ebenfalls weiterspielen, wenn nötig, vor leeren Hallen.
Viele sogenannte Randsportarten haben ihre Meisterschaften längst abgebrochen. Warum sind die Zugänge so unterschiedlich? Weil man den Fans Hoffnung geben möchte, ihre Stars zumindest im TV zu sehen? Oder ist es schlichtweg der wirtschaftliche Druck, die der internationale Fußball, die Königsklasse des Motorsports oder die NBA unterliegen?
Die Corona-Pandemie deckt gnadenlos auf. Die Fans sind in einigen Sportarten ab einem gewissen Niveau ein willkommenes Beiwerk, nicht mehr als Statisten. Es geht um wirtschaftliche Interessen, nicht um Emotionen jener, die "ihre" Sportart so lieben und live dabei ein wollen. Das Schöne ist, jeder kann eigenständig entscheiden, welcher Sportart er sein "sportliches Herz" schenkt.