Felix Auböck hat am Samstag in Budapest die Chance, etwas in Österreichs Schwimmsport bisher Einmaliges zu erreichen. Schafft er wie über 400 und 800 auch über 1.500 m Kraul den Finaleinzug, wäre er der erste rot-weiß-rote Athlet mit dieser Bilanz auf Langbahn-WM-Ebene. Selbst Markus Rogan und Mirna Jukic blieb das verwehrt, sie kamen je dreimal in zwei Endläufe.
Während Rogan letztlich drei WM-Medaillen auf der 50-m-Bahn sammelte und Jukic zwei, ist Auböck davon noch entfernt. Nach seinen Plätzen fünf und sechs in der Duna Arena zum Abschluss einer fordernden Woche einen Podestplatz zu erwarten, ist beim erst 20-Jährigen zu hoch gegriffen. Doch Auböck versuchte, die zweieinhalbtätige Wettkampfpause seit dem Finale über 800 m möglichst optimal zu nutzen, zu regenerieren und auch etwas abzuschalten.
Starke Konkurrenz
Die Konkurrenz im Marathonbewerb der Beckenschwimmer ist groß. U.a. die Top Sieben über 800 m bewerben sich erneut um die Finalteilnahme, dazu kommen Leute wie die 400-m-Kraul-Olympiasieger Mack Horton (AUS) und Park Tae-whan (KOR). Gemäß Nennzeiten ist Auböck auch nur die Nummer 14 im Feld, für den Aufstieg muss er unter die Top Acht. Eine Zeit unter 15 Minuten wird dafür unumgänglich sein.
"Ich war noch nie unter 15 Minuten, das möchte ich erreichen", sprach Auböck sein Vorhaben an. "Ich halte meine Ziele so realistisch, dass ich es schaffen kann." Genaugenommen müsste er dafür auf jeder der 30 Längen um 4/100 schneller sein als bei seinem nationalen Rekord, aufgestellt mit 15:01,18 am 5. Mai 2016 bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. Sein damaliger Coach Lasse Frank schätzt Auböck übrigens umso stärker ein, je länger ein Rennen dauert.
Gemessen an seinem in den knapp 15 Monaten seither vollzogenen Fortschritt müsste Auböck klar unter 15 Minuten bleiben. Freilich ist es kein Leichtes, seine bisher bei diesen Titelkämpfen geschwommenen 2,6 Wettkampfkilometer wegzustecken. "Das dritte Finale ist kein Muss mehr", nahm der Student daher den Druck heraus. "Ich habe mit den beiden Finalteilnahmen schon mehr erreicht, als ich mir erhofft habe. Wenn es nicht gelingt, ist es kein Drama."