Das Jahr 2014 kann aus Sicht von Lara Vadlau bisher wohl nur als ein wahres Wechselbad der Gefühle gesehen werden. Der Neujahrstag wartete für die Maria Rainerin gleich mit einer Hiobsbotschaft auf: Vadlau verdrehte sich beim Trockentraining das Knie - vier Monate Zwangspause inklusive Operation und kräftezehrender Rehabilitation waren die Folge.

Doch gestern, über sechs Monate später strahlt für die 20-Jährige wieder die Sonne, und zwar so kräftig, wie noch niemals zuvor in ihrer bisher schon mehr als erfolgreichen Karriere. Vadlau krönte sich an der Küste Athens gemeinsam mit ihrer Vorschoterin Jolanta Ogar zur Europameisterin in der olympischen 470er-Klasse. Im Medal Race reichte den beiden ein fünfter Platz, um die Weltmeisterinnen und Olympia-Zweiten von 2012 Hannah Mills und Saskia Clark (GBR) auf den zweiten Gesamtrang zu verweisen.

"Es ist ein Wahnsinn"

Die frischgebackene Europameisterin kann ihr Glück kaum in Worte fassen: "Es ist echt ein Wahnsinn, einfach sensationell." Vadlau hätte diesen Erfolg vor einigen Wochen selbst nicht für möglich gehalten. "Ich dachte mir, dass wir heuer aufgrund meiner Verletzung nur eine Lernsaison vor uns haben. Dass wir jetzt Europameisterinnen sind, ist umso schöner."

Für das erfolgreiche Segel-Duo ist es die dritte gemeinsame Medaille, und die erste, die in Rot-Weiß-Rot erstrahlt. Denn mit der Anfang Juni verliehenen österreichischen Staatsbürgerschaft für die gebürtige Polin Ogar, ist das Jahr 2014 für Vadlau mit einem weiteren einschneidenden Ereignis geprägt.

Trotz des Erfolges richtet sich Vadlaus blick bereits wieder nach vorne: "Dieser Sieg war nur ein Etappenziel für unser großes Ziel - die Olympischen Spiele 2016 in Rio." Daher gönnen sich die beiden auch nur eine kurze Pause, nach der heutigen Rückkehr nach Kärnten, geht es in den kommenden Tagen bereits wieder weiter zu einem Trainingslager nach Rio de Janeiro. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, daher wollen wir keine Zeit verlieren", erklärt Vadlau, die jedoch ergänzt: "Natürlich genießen wir den Moment und werden unseren Sieg auch entsprechend feiern." Es sei den beiden mehr als vergönnt.