Die zweite Olympiawoche gehört in Paris den Leichtathleten. Die violette Laufbahn in Paris hat eine besondere Strahlkraft. Und sie wird zu Höchstleistungen anstacheln. Die Superstars im Leichtathletik-Stadion können die Superstars der Olympischen Spiele werden.

100 Meter der Männer

Marcell Jacobs
Marcell Jacobs © IMAGO / Chai Von Der Laage

Etwa der Italiener Marcell Jacobs. Er ist einer der Favoriten über die Königsdisziplin, den 100-Meter-Sprint. Der Italiener setzte sich 2021 in Tokio durch, als erster Europäer seit dem Briten Linford Christie 1992 in Barcelona. Der Sohn einer Italienerin und eines Amerikaners wurde in Texas geboren, wuchs aber nach der Trennung seiner Eltern bereits in Italien auf. In Tokio führte Jacobs die Italiener auch zum Staffel-Erfolg. Im Einzel will dem Italiener heuer der Amerikaner Noah Lyles den Titel streitig machen. Der 27-Jährige war bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023 in Budapest auf der Laufbahn mit Gold über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel der absolute Superstar.

100 Meter der Frauen

Shelly-Ann Fraser-Pryce
Shelly-Ann Fraser-Pryce © IMAGO / Lui Siu Wai

2008 in Peking hat die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce das erste Mal Olympiagold gewonnen. In Paris tritt die Grande Dame des Sprintsports ab. Und wird wieder auffallen – längst nicht nur, weil sie ihre Haare üblicherweise in ungewöhnlich grellen Tönen zu tragen pflegt. Favoriten sind mittlerweile andere: etwa die Amerikanerin Sha’Carri Richardson. Den Weltrekord hält bis heute in 10,49 Sekunden Florence Griffith-Joyner seit dem Jahr 1988.

400 Meter Hürden der Frauen

Femke Bol
Femke Bol © IMAGO / Scott Boulton

Es wird einer Explosion gleichkommen, wenn sich über 400 Meter Hürden die Holländerin Femke Bol und die Amerikanerin Sydney McLaughlin-Levrone gegenüberstehen. Da die Europarekord-Halterin, dort die Weltrekord-Halterin. In Tokio setzte sich noch die Amerikanerin durch, Bol holte Bronze. Die 24-jährige Niederländerin will über 400 Meter Hürden, 400 Meter flach und 4x400 Meter aufzeigen – im Frauenteam und Mixed. Die Amerikanerin pulverisierte in Eugene den Weltrekord über 400 Meter Hürden – und hätte sich mit dieser Zeit die Olympianorm für die 400-Meter-Distanz qualifiziert, ohne Hürden.

1500 Meter der Frauen

Faith Kipyegon
Faith Kipyegon © IMAGO / Baptiste Autissier

Die Kenianerin Faith Kipyegon ist über 1500 Meter und 5000 Meter die große Favoritin auf Gold. Die 30-Jährige hat die 1500 Meter in Tokio und Rio gewonnen und über 5000 Meter in Budapest 2023 über den Weltmeistertitel gejubelt. Den Weltrekord über 5000 Meter hat sie im September an die Äthiopierin Gudaf Tsegay verloren.

1500 Meter der Männer

Jakob Ingebrigtsen
Jakob Ingebrigtsen © IMAGO / Vegard GrØtt

Über 1500 Meter könnte es zum europäischen Duell kommen: Der Norweger Jacob Ingebrigtsen misst sich mit dem Engländer Josh Kerr. In Tokio hat sich Ingebrigtsen durchgesetzt, bei der WM im Vorjahr war Kerr der Schnellere. Ingebrigtsen hat sechs Geschwister, zwei weitere – Filip und Henrik – feierten als Mittel- und Langstreckenläufe internationale Erfolge.

Stabhochsprung der Männer

Mondo Duplantis
Mondo Duplantis © IMAGO / Jiang Han

Am Schweden Mondo Duplantis führt im Stabhochsprung kein Weg vorbei. Seit 2020 hat der 24-Jährige bei keinem Großereignis nicht gewonnen. Nur 2019 bei der Weltmeisterschaft in Doha musste er sich mit Silber begnügen. Duplantis hält den Weltrekord, im Freien und in der Halle.