Sie drehen sich auf dem Kopf, zeigen eindrucksvolle Sprünge und performen zum Beat, den der DJ spontan vorgibt. Breaking ist nicht nur ein Tanzstil, sondern verbindet eindrucksvoll Elemente aus Athletik und Tanz miteinander. Aus dem in den 1970er Jahren in New York entstandenen Streetdance, der sich aus der Hip-Hop-Kultur entwickelt hat, hat sich über Jahrzehnte hinweg eine angesehene Tanzsportart entwickelt, die sich großer Beliebtheit erfreut.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 feiert die Sportart schließlich ihr Debüt: Auf dem Place de la Concorde treten am 9. und 10. August je 16 B-Girls und B-Boys (so werden die weiblichen und männlichen Athleten in dieser Sportart genannt) gegeneinander an.

Erstmals bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018

Als olympische Disziplin gab es Breaking erstmals bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 in Buenos Aires. Nach einem herausragenden Erfolg wurde Breaking neben Surfen, Skateboarding und Sportklettern als neue Sportart in das Olympische Sportprogramm von Paris 2024 aufgenommen.

Dass sich Breaking nun als eigene Disziplin bei den Olympischen Sommerspielen 2024 durchsetzen konnte, ist vermutlich dem hohen Maß an Individualität der Sportart zu verdanken. So soll vor allem das jüngere Publikum begeistert werden. Als führende Länder im Breaking gelten die USA, Frankreich und Japan.

Im Video: So haben sich die französischen B-Boys für Olympia vorbereitet

Entscheidungen sind sehr subjektiv

Der Breaking-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris umfasst zwei Veranstaltungen – eine für Männer und eine für Frauen. Dabei treten je 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Einzelbattles gegeneinander an. Die B-Girls und B-Boys führen eine Kombination aus Power-Moves, wie der sogenannten Windmühle, dem 6-Step und verschiedenen Arten von Freeze oder Handständen vor und improvisieren zur Musik und zum Beat des DJs. Bewertet werden sie dabei von einer Jury, die jedes Battle nach Kriterien wie Musikalität, Technik, Schwierigkeitsgrad, Choreografie, Ausdruck und individuellem Style beurteilt. Die einzelnen Juroren werden nach Erfahrung und ihrem Ansehen in der Szene ausgewählt. Die Entscheidungen sind also sehr subjektiv.

Bei den Olympischen Spielen in Paris wird zunächst ein Round Robin ausgetragen. Dabei tritt jeder gegen jeden an. Aus den daraus hervorgehenden Siegern werden schließlich die Viertelfinal-Teilnehmer ermittelt. Bis zum Finale geht es im K.o.-Modus weiter.

Faire Sportart mit Etikette

Breaking gilt als sehr faire Sportart, weshalb es auch eine Etikette gibt, an die sich die B-Girls und B-Boys halten. Aggressive Berührungen untereinander sind nicht erlaubt. Auch bei den Moves gibt es Vorgaben: Die unterschiedlichen Elemente sollten nicht wiederholt, sondern höchstens abgewandelt werden, denn Individualität und Einzigartigkeit haben einen hohen Stellenwert.

B-Girls und B-Boys legen großen Wert darauf, vor allem eigene Moves zu zeigen. Als besonders verpönt gilt „Biting“. Darunter versteht man das Kopieren eines fremden Styles. Angezeigt wird „Biting“ von den Zuschauern oder anderen B-Boys und B-Girls, indem sie die Unterarme vor der Brust aufeinanderlegen.