Kurz vor den Olympischen Spielen 2016 war die Sportlerkarriere von Martin Strempfl im Grunde zu Ende. Knapp verpasste er die Qualifikation, sein Vertrag beim Bundesheer als Heeressportler wurde nicht verlängert. „Ich habe mich damals nicht zwingend aufgedrängt, die Entscheidung war für mich absolut nachvollziehbar.“ Aber: In Paris ist der 40-jährige Sportschütze aus Gersdorf dabei – als Nummer eins der Weltrangliste. Grund für die Leistungsexplosion? Jonathan (9), Simon (6), Miriam (2) und Juliane (2). „Es ist immer was los“, sagt Strempfl. „Für den Sport hat es mir sehr viel gebracht, eine Familie zu haben und Vater zu sein.“ Vor Wettkämpfen und Trainings sind die Kinder Vorbild des Luftgewehrschützen. „Diese spielerische, freudige Herangehensweise habe ich mir definitiv von den Kindern abgeschaut“, sagt Strempfl. Und auch: „Der Sport ist nicht mehr das Wichtigste. Ich habe mich 2016 sehr über den Sport definiert. Das hat auch zu Problemen geführt, vor allem, als ich mich knapp nicht qualifiziert habe. Da bin ich in ein Loch gefallen, wo ich mir menschlich schwergetan habe. Mit den Kindern komme ich von Wettkämpfen heim und weiß, sie freuen sich, egal ob ich 15. geworden bin oder Zweiter. Das macht es lustiger und lockerer.“ Wobei: Mittlerweile steigt der Druck doch wieder.