Superstar Valentino Rossi (Yamaha) hat am Sonntag seinen zehnten Erfolg beim MotoGP-Lauf im niederländischen Assen gefeiert. Für den italienischen Altmeister war es der insgesamt 115. Triumph in einem WM-Rennen, der erste seit über einem Jahr. Im WM-Klassement übernahm sein Landsmann Andrea Dovizioso (Ducati) die Gesamtführung, nachdem der bisherige Leader Maverick Vinales (Yamaha) gestürzt war.

Der 38-jährige Rossi war nur 0,063 Sekunden schneller als Ducati-Pilot Danilo Petrucci. Rossis zwölf Jahre jüngerer Landsmann stand erst zum dritten Mal auf dem WM-Podest, der "Dottore" bereits 225 Mal. Für Rossi war es der erste Erfolg seit dem Grand Prix von Katalonien in Barcelona 2016. "Nach mehr als einem Jahr war es wieder an der Zeit. Das macht den Sieg natürlich noch schöner. Gegen Rennende hoffte ich, dass der einsetzende Regen nicht stärker wird", sagte er nach dem Rennen.

Mit seinem 115. Sieg, dem zehnten auf dem traditionsreichen Circuit in Assen, näherte sich Rossi auch dem Grand-Prix-Rekordsieger Giacomo Agostini. Der Italiener gewann in den Sechziger- und Siebzigerjahren 122 Rennen. Bemerkenswert bei Rossi ist nicht zuletzt die Langlebigkeit seiner Karriere. Sein erster Sieg datiert vom 18. August 1996, als er sich in seiner ersten WM-Saison im Grand Prix von Tschechien in Brünn in der 125-ccm-Kategorie durchsetzte. Fast 21 Jahre später ist der Yamaha-Werkfahrer noch immer siegfähig. Rossi nennt neun WM-Titel sein Eigen, dem zehnten fährt er allerdings seit 2009 hinterher.

Rossis Teamkollege und der vormalige WM-Leader Maverick Vinales schied in der zwölften Runde durch einen Sturz aus. Dadurch übernahm nach acht von 18 Saisonrennen der Italiener Andrea Dovizioso (Ducati), der Fünfter wurde, die Gesamtführung. Die Weltmeisterschaft verspricht Spannung, der Vorsprung auf Vinales beträgt nur vier Punkte. Auch Rossi mit sieben Zählern Rückstand und der spanische Titelverteidiger Marc Marquez, der elf Punkte zurückliegt, haben noch alle Chancen.

Johann Zarco, der auf seiner Yamaha sensationell von der Pole Position gestartet war, landete im Regen-Krimi nur auf Rang 14. Pol Espargaro nutzte die Gunst der Stunde und holte mit Platz elf das bisher beste Ergebnis für das österreichische KTM-Team. Sein britischer Teamkollege Bradley Smith schied nach 13 Runden aus.

Im Moto2-Rennen feierte WM-Leader Franco Morbidelli seinen vierten Sieg in dieser Saison. Der 22-jährige Italiener überholte Tom Lüthi aus der Schweiz erst wenige Kurven vor dem Ziel und gewann mit einem Vorsprung von 0,158 Sekunden. Dritter wurde der japanische Vorjahressieger Takaaki Nakagami.

Der Moto3-Lauf ging an Aron Canet. Der Spanier verwies seine Honda-Kollegen Romano Fenati aus Italien und John McPhee aus Großbritannien auf die weiteren Podiumsplätze. WM-Spitzenreiter Joan Mir (ESP) musste sich mit Rang neun begnügen, behält mit 30 Punkten Vorsprung vor Canet die Führung im Gesamtklassement.