Ein Boxendialog während des Qualifyings zum Formel-1-Grand-Prix von Österreich hat Unstimmigkeiten innerhalb der Red-Bull-Mannschaft zutage gefördert. "Das hätten wir fairer machen können", meinte Daniel Ricciardo, nachdem er sich via Funk über eine angebliche Bevorteilung seines Teamkollegen Max Verstappen geärgert hatte. Der Anlass: Laut Ricciardo hätte Verstappen ihm Windschatten geben sollen.

Bei Red Bull gibt es laut Auskunft von Team-Offiziellen die interne Regel, dass an jedem Rennwochenende ein anderer Fahrer im Qualifying als Erster rausfährt, um dem Teamkollegen leichten Windschatten zu verschaffen. "Wir legen vor jedem Wochenende fest, wer nach vorne muss. Ich habe in Le Castellet Windschatten gegeben, also war dieses Mal Daniel dran", erklärte der Niederländer Verstappen. Demnach hätte Ricciardo bei allen Q3-Runs in Spielberg die Führungsarbeit übernehmen müssen.

"Da geht es um Disziplin"

Dem Australier passte das allerdings nicht. Er bremste, um Verstappen vorbeizulassen - der weigerte sich aber trotz Aufforderung durch den Kommandostand ("Überhole ihn einfach!"). Der 20-Jährige verwies darauf, dass er vor einer Woche in Frankreich schon der Vordermann gewesen war. "Da geht es um Disziplin", bockte er.

Nach dem Vorfall zeigte sich Ricciardo sichtlich irritiert. "Ich bin nicht sehr beeindruckt, um ehrlich zu sein", schmollte der WM-Dritte einen Tag vor seinem 29. Geburtstag. "Wir haben (wegen der kurzen Runden in Spielberg, Anm.) drei Läufe, und ich reiße nur ein Loch auf für jeden. Wenn man nur einen Lauf hat, dann ist es okay. Ich bin einfach nicht happy, das ist alles." Er kündigte ein Gespräch mit Verstappen an.