Es läuft weiter für Titelverteidiger Max Verstappen in dieser Formel-1-Saison. Am Sonntag gewann der Niederländer vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez aus Mexiko und dem britischen Mercedes-Piloten George Russell den Großen Preis von Aserbaidschan. Für Ferrari setzte sich die Pannenserie nahtlos fort: Charles Leclerc machte vor Hälfte der Renndistanz in Baku ein Motorschaden einen Strich durch die Rechnung, Carlos Sainz schied wegen eines mechanischen Problems aus.

"War das ein gutes Rennen oder war das ein gutes Rennen?", fragte Verstappen rhetorisch. "Wir hatten dieses Mal eine unglaubliche Pace im Auto. Alles in allem bin ich wirklich zufrieden damit, wie die Balance im Auto war." Perez sagte: "Hier einen Doppelsieg zu holen, ist einfach ein tolles Ergebnis." Nach Imola und Barcelona war es der dritte Doppelsieg für den Austro-Rennstall im Jahr 2022. "Wir haben gesehen, was wir eigentlich eh immer vermutet haben, dass wir im Renntrimm die absolut Schnellsten sind", erklärte Red Bulls Motorsport-Konsulent Helmut Marko auf Servus TV.

"Es schmerzt, wir müssen uns das wirklich genau anschauen, damit es nicht wieder vorkommt. Ich finde echt nicht die richtigen Worte, um das zu beschreiben", sagte hingegen ein enttäuschter Leclerc nach dem Rennen. "Es ist sehr, sehr enttäuschend. Wir waren schnell und hatten in der ersten Phase der Saison keine besonders großen Probleme. Jetzt schaut es so aus, als ob wir etwas mehr davon haben, obwohl wir keine massiven Veränderungen vorgenommen haben." Im Gesamtklassement fiel er auf Platz drei zurück und hat jetzt 34 Zähler Rückstand auf Verstappen.

Für Russell war es der dritte Podestplatz in diesem Jahr, sein mit Rückenschmerzen kämpfender Stallgefährte Lewis Hamilton holte im enorm standfesten Mercedes den vierten Platz. "Ich war kurz davor zu stoppen, weil der Schmerz da war", sagte Hamilton. Aufmunternde Worte und Gratulation gab es dafür von Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der den aktuellen W13 als "Scheißkübel" bezeichnete. Hamilton wurde von den Fans zum "Fahrer des Tages" gewählt. Nur mit Mühe konnte der siebenmalige Champion am Sonntag nach der Zieleinfahrt seinen Mercedes verlassen. Der 37-Jährige klagte über Kopf- und Rückenschmerzen. "Es war das härteste Rennen, das ich je gefahren bin", sagte der Brite und ergänzte in Hinblick auf das "Hüpfen" seines Wagens: "Der härteste Kampf mit dem Auto. Ich bin froh, dass es vorbei ist."

Pierre Gasly schaffte im AlphaTauri als Fünfter sein bestes Saisonergebnis, das Gleiche gelang dem Sechsten Sebastian Vettel im Aston Martin. Alpine-Routinier Fernando Alonso, das McLaren-Duo Daniel Ricciardo und Lando Norris sowie Esteban Ocon im zweiten Alpine komplettierten die Top Ten.