Zandvoort ist, auch noch nach den Umbauten, eine Old-School-Rennstrecke. Alles wirkt kleiner, minimalistischer. Die Tribünen, die Kurven, die gesamte Anlage. Davon ließen sich die Niederländer natürlich nicht die Laune verderben. Denn alles ist derzeit auf Max Verstappen fokussiert. Und selten hat man so ein volles Haus, so übervolle Ränge gesehen, wie beim Qualifying für den GP der Niederlande (Sonntag, 15 Uhr).
Und auf dieser Hochschaubahn mit den extra erneuerten Steilkurven, wo immer über 5G erreicht werden, war am Samstag ganz nach dem Geschmack der Oranjes Max Verstappen der Schnellste. In 1:08,923 drehte der Niederländer im ersten Versuch schon die schnellste Runde. Der Vorsprung von knapp drei Zehntel auf Bottas und Hamilton reichte auch schon. Im zweiten Versuch steigerte sich Verstappen noch auf 1:08,885. Aber am Ende wurde es noch knapp. Hamilton war am nächsten dran. Auf den Red-Bull fehlten ihm nur drei Hundertstel.
Kurz unterbrochen wurde der zweite Teil des Qualifyings, als George Russell, beflügelt vom zweiten Platz in Spa, zu viel wollte und ins Kiesbett rutschte. Den Rennleitung zeigte sofort die Rote Flagge, wohl zu früh, denn Russell konnte sich aus dem Kies befreien und zur Box zurück rollen. Weil beim Restart aber gleich sein Teamkollege Nicholas Latifi ins Aus rutschte wurde Q2 endgültig gestoppt.
Gepatzt hat einmal mehr die Red-Bull-Box bei Sergio Perez. Mit dem zweiten Reifenwechsel im ersten Qualifying-Teil ließ man sich zu viel Zeit, sodass sich kein weiterer Angriff mehr ausging. Perez blieb damit auf Rang 16 in Q1 hängen. Wie auch Sebastian Vettel, der als 17. auch nicht Q2 erreichen konnte. Wie auch Robert Kubica (18.), der als Ersatzpilot für Kimi Räikkönen (Covid-19 positiv) einspringen musste.