Ein Ferrari-Duo hat im zweiten Training zum Formel-1-Rennen in Zandvoort die schnellsten Runden gedreht. Der Monegasse Charles Leclerc verwies am Freitag auf der Strecke an der niederländischen Nordsee seinen spanischen Teamkollegen Carlos Sainz mit 0,154 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Dritter war der Franzose Esteban Ocon im Alpine. Lokalheld Max Verstappen musste sich im Red Bull mit dem fünften Platz begnügen, nachdem die Übungsrunden mehrfach unterbrochen waren.
Für eine Rote Flagge hatte unter anderem WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton gesorgt, der seinen Mercedes wegen eines technischen Defekts früh abstellen musste. Sebastian Vettel, der nach einem Motorschaden am Vormittag in der zweiten Einheit mit neuem Triebwerk in seinem Aston Martin fuhr, belegte Rang zehn. Hamilton, dem viele Runden fehlten, wurde Elfter.
Worin das Problem genau bestand, wusste der 36-Jährige anschließend nicht. "Ich habe einfach Power verloren, dann haben sie mir gesagt, ich soll anhalten", gab Hamilton zu Protokoll. "Aber es ist nicht das Ende der Welt. Wir hatten einen wunderschönen Tag, was das Wetter betrifft. Es ist umwerfend, diese Zuschauermenge zu sehen. Es sind so viele Leute."
Vor dem 13. Saisonlauf am Sonntag (15.00 Uhr/live ServusTV und Sky) führt Hamilton die Gesamtwertung mit drei Punkten Vorsprung vor Verstappen an. In der Vorwoche war Verstappen beim Regen-Fiasko im belgischen Spa nach wenigen Runden hinter dem Safety-Car zum Sieger erklärt worden.
Erste Einheit dauerte nur 23 Minuten
Die erste Trainingseinheit hatte statt der üblichen einen Stunde lediglich 23 Minuten gedauert. Grund für die nach einer guten Viertelstunde erfolgte Unterbrechung waren Motorprobleme am Aston Martin von Vettel. Der Deutsche blieb mit rauchendem Heck stehen, die Bergung des Wagens nahm viel Zeit in Anspruch.
Trotz des kurzen Trainings lancierten die Top-Favoriten ihr nächstes Duell. Mercedes-Pilot Hamilton war auf seiner besten Runde 97 Tausendstel schneller als Verstappen im Red Bull. Der drittplatzierte Sainz im Ferrari lag nur wenig hinter dem Niederländer zurück, der in diesen Tagen uneingeschränkt im Mittelpunkt steht.
Schon am ersten Tag, an dem die Autos auf der Strecke ihre Runden drehten, war die Begeisterung enorm. Die Tribünen waren voll, Orange war die dominierende Farbe. In Zandvoort wird an diesem Wochenende erstmals seit 36 Jahren wieder ein WM-Lauf ausgetragen.