Sie kennen Nikita Mazepin nicht? Müssen Sie auch nicht unbedingt. Der Russe verdient derzeit in der Formel 2 seine Brötchen - und das wenig erfolgreich. Trotzdem knallte der 20-Jährige vergangene Woche bei den Formel-1-Tests in Barcelona in einem Mercedes eine überlegene Bestzeit hin. Da drängt sich natürlich die Frage auf: Kann im Mercedes jeder Fahrer in der Formel 1 Superzeiten hinlegen? Die Antwort: Von den 20 aktuellen GP-Piloten bestimmt jeder.
Es ist ein altes Problem der Formel 1 - die Autos sind zu gut, die Fahrzeugkontrolle machen das Fahren zu einfach. Daher fordern auch Weltmeister Lewis Hamilton und Sebastian Vettel: "Macht die Autos endlich giftiger! Das Leben in den Cockpits ist zu einfach geworden."
Kürzere Radstände, keine Telemetrie
Verbesserungsvorschläge: Würde man die Radstände um mindestens 50 Zentimeter verkürzen, würden die Autos in den Kurven nicht mehr wie auf Schienen liegen, schreibt der "Blick". Und würde man die Telemetrie kappen, müssten die Fahrer bei ihren Computerspielen am Lenkrad plötzlich nach eigenen Lösungen suchen. Und auch die überperfekten Reifen würden keine Zufälle mehr zulassen.
Der große Unterschied in der Formel 1 sind also nicht mehr die Fahrer, sondern nur noch die Autoqualität. Zu den goldenen Schumacher-Zeiten bei Ferrari (2000 bis 2005) klagte der dreifache Weltmeister Niki Lauda (70) öffentlich: "In diesem Auto gewinnt sogar ein Affe!" Was natürlich einen heftigen Wirbel auslöste.