Nico Hülkenberg würde ihn für eine Bereicherung halten. Und damit ist der deutsche Renault-Pilot nicht allein im Fahrerlager. Es geht um Robert Kubica. Er war der erste polnische Pilot in der Formel 1, galt als Riesentalent, ehe ein schlimmer Rallye-Crash im Februar 2011 seine Karriere bremste. Weit über sechs Jahre später könnte es zu einem Comeback des mittlerweile 32-Jährigen kommen.

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Zweimal durfte er bereits in einem alten Rennwagen seines ehemaligen Renault-Teams testen. "Es kam ein bisschen aus dem Nichts", sagte Hülkenberg. Der 29-Jährige ist gesetzt bei Renault. Wenn einer seinen Platz für Kubica räumen müsste, wäre es Jolyon Palmer. Der Brite absolviert seine zweite Formel-1-Saison, lediglich einmal schaffte es der 26-Jährige auf den zehnten Platz.

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Kubica war ein Podiumsfahrer, ein Siegertyp. "Er war immer ein Beißer und Kämpfer", sagte Hülkenberg. Allein die Tatsache, dass Kubica sich wieder so herangearbeitet hat, spreche für ihn. Bei dem Unfall hatte Kubica vor allem am rechten Unterarm schwerste Verletzungen erlitten, in einer rund siebenstündigen Operation hatte ein Mediziner-Team vor allem auch seine rechte Hand gerettet.

"Vor ein paar Jahren hätte ich es noch für unmöglich gehalten", sagte Kubica nach seinem ersten Testeinsatz. Die Gefühle nach den ersten Runden zurück am Steuer eines Formel-1-Wagens: Gemischt. Stolz einerseits, dass er es bis dahin schon wieder geschafft hat. Wehmut andererseits. Es habe ihm gezeigt, was er seit dem Unfall verloren habe.

PR-Zwecke sind nicht der Grund

Eine Rückkehr des 76-fachen Grand-Prix-Starters wäre wohl für alle ein Gewinn. "Wir machen das nicht aus PR-Zwecken", betonte Renault-Renndirektor Cyril Abiteboul in Silverstone. "Er wird weitere Tests bekommen", stellte der Franzose klar, wollte die Spekulationen um eine Rückkehr Kubicas aber nicht weiter anheizen. Mit der Fahrerpaarung für 2018 wolle man sich zu gegebener Zeit beschäftigen, nicht jetzt.

Neben Kubicas Namen taucht diesbezüglich auch immer wieder der von Fernando Alonso auf. Der Spanier feierte seine beiden WM-Titel (2005 und 2006) mit den Franzosen, sein Vertrag nach leidvollen Jahren mit McLaren-Honda läuft am Ende dieser Saison aus.

Alonso wird am 29. Juli 36 Jahre alt, ist topfit, immer noch maximal ehrgeizig. Kubica wird am 7. Dezember 33 Jahre alt. Ob die beiden Tests gezeigt haben, dass er fit genug für Formel-1-Rennen ist, wollte Abiteboul "weder bejahen, noch verneinen". Es sei nicht wie eine Prüfung in der Schule.