Die Wahrscheinlichkeit, dass DTM-Pilot Lucas Auer Anfang August den Young Driver Test für Force India absolviert, ist sehr hoch. Eine offizielle Bestätigung gibt es zwar weiterhin nicht, der Geschäftsführer des Formel-1-Teams machte den österreichischen Fans aber Hoffnung. "Wenn wir so weit sind, es anzukündigen, bin ich mir sicher, werdet ihr glücklich sein", sagt Otmar Szafnauer. "Wir sind beeindruckt von Lucas, er macht einen tollen Job in der DTM", betont der US-Amerikaner.

Prinzipiell habe Force India eine Handvoll Kandidaten auf der Liste, die man gerne abklopfen würde. Die Chancen für den 22-Jährigen seien trotzdem "ziemlich gut", meint Szafnauer. Schon zwei Mal hat Force India in der jüngeren Vergangenheit einen Fahrer direkt von der DTM verpflichtet. "Paul di Resta ist von der DTM zu uns gekommen, und Paul hat einen sehr guten Job gemacht", sagt Szafnauer. Denselben Weg schlug Esteban Ocon ein, der aktuell eines der beiden Cockpits besetzt. "Es gibt nicht viele, die von der DTM hierherkommen, aber Esteban hat das getan. Dabei war er in der DTM gar nicht so überzeugend."

Ein Sponsor als Vorteil

Der Franzose fuhr mit Auer zunächst in der Europäischen Formel-3-Meisterschaft, 2016 dann für einige Rennen auch im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM), beide lenkten einen Mercedes. Szafnauer habe sich mit Ocon aber noch nicht über die potenziellen Vorzüge von Auer unterhalten. "Das ist ein guter Hinweis, ich werde ihn fragen", sagt Szafnauer, der in Rumänien geboren wurde. Ein Ass, das der Tiroler im Talon hat, ist jedenfalls seine enge Verbindung zu Force-India-Sponsor BWT. Das österreichische Unternehmen hat auch mit Auer einen aufrechten Vertrag, der im Falle eines überzeugenden Tests den Einstieg bei dem Team erleichtern würde.

Eine nur finanziell lukrative Partnerschaft strebt Force India, das schon zur kommenden Saison unter einem neuen Namen antreten könnte, aber nicht an. "Es muss eine Kombination sein. Wenn es ein guter Fahrer ist, und jemand möchte sehen, wie gut sich der in einem Formel-1-Auto präsentiert, geben wir ihnen die Möglichkeit", erklärte Szafnauer. "Wenn es tatsächlich Lucas ist, kann man sicher sein, dass es nicht nur ein kommerzieller Deal ist."