Sorgsames Abtasten, vorsichtig gewählte Worte, ohne viel preiszugeben. So lief am Donnerstag die erste offizielle FIA-Pressekonferenz im Mediencenter von Spielberg.
Und der Automobil-Weltverband hat ausgerechnet die beiden Kampfhähne Lewis Hamilton und Sebastian Vettel eingeladen. Zwischen den beiden WM-Gegner hockte Kevin Magnussen, als lebende Wand. Als Schiedsrichter. Dem aber kaum die Aufmerksamkeit galt.
"Es gäbe eben unterschiedliche Sichtweisen", sagte Vettel zum Fall Baku. "Außerhalb und innerhalb des Autos." Er habe eine Strafe vor Ort bekommen, dadurch habe er eben das Rennen verloren. Er habe vielleicht doch überreagiert. Er sehe seinen Fehler zwar ein, aber er wolle nicht mehr viel Wort darüber verlieren. Es sei aber nie seine Absicht gewesen, er wollte Hamilton nie verletzen oder sein Auto beschädigen.
Natürlich wollte die versammelte Journalistenschar auch wissen, warum Vettel so lange mit einem Eingeständnis gewartet habe, erst dann einlenkte, als die FIA den Fall genauer untersuchte. Er hätte sich doch nur bei Hamilton selbst entschuldigen können, war Vettels kurze Antwort.
Lewis Hamilton verteidigte noch einmal seine Aussagen, dass Vettel sich nicht sehr vorbildhaft verhalten habe und eigentlich blamiert hat.
Entschuldigt hat sich Vettel übrigens auf seiner Homepage. Die hat Hamilton auch akzeptiert. Ein offizielles Shake-Hands beim ersten öffentlichen Auftritt in Spielberg gab es aber nicht.