Niki Lauda hat vor einer möglichen nachträglichen Sanktion gegen Sebastian Vettel das Verhalten des vierfachen Formel-1-Weltmeisters nach seinem Wut-Rempler von Baku noch einmal scharf kritisiert. "Ich verstehe nicht, dass Sebastian seinen Fehler trotz der eindeutigen Faktenlage nicht erkennt", sagte der österreichische Teamaufsichtsratschef von Mercedes in einem Interview der "Welt am Sonntag".

Vettel war vor einer Woche beim Rennen in Aserbaidschan mit seinem Ferrari absichtlich in den Mercedes von WM-Verfolger Lewis Hamilton gefahren. Er wolle gar nicht von Einsicht sprechen, sondern nur von Vettels Fähigkeit - und er besitze die Intelligenz dafür -, anhand von klaren Fakten einen eindeutigen Sachverhalt zu identifizieren, meinte Lauda.

Strafe für Vettel

Vettel hatte geglaubt, Hamilton wäre in einer Safety-Car-Phase absichtlich auf die Bremse gegangen. Aus Wut darüber war er in der 19. Runde des Rennens absichtlich ans linke Vorderrad des Silberpfeil-Stars gefahren. Vettel hatte dafür im Rennen eine Zehn-Sekunden-Strafe bekommen. "Die Strafe stand in keinem Verhältnis zu seiner unfairen, überzogenen emotionalen Reaktion", meinte Lauda.

An diesem Montag, Vettels 30. Geburtstag, will der Automobil-Weltverband FIA nachträgliche Schritte gegen ihn prüfen.