Männer, die die Vergangenheit prägten, Namen, die der Formel 1 viele Jahre ihren Stempel aufdrückten sind mit dem heurigen Jahr so gut wie verschwunden. Abgeschoben und abgetreten. Bernie Ecclestone wurde von den neuen Besitzern "entsorgt, Frank Williams, nach einem Unfall seit 31 Jahren vom Hals abwärts gelähmt, wir aus gesundheitlichen Gründen heuer kaum zu sehen sein. Peter Sauber hat sich zurückgezogen Mr. McLaren, Ron Dennis, verlor den Machtkampf um die Führung des Unternehmens an den amerikanischen Marketingmann Zak Brown.
Gerade am Beispiel McLaren wird der Wandel der Zeit sichtbar. Es wurde sogar die alte Typenbezeichung MP4, eingeführt von Ron Dennis, eliminiert und man kehrte zurück zur alten Kennzeichnung MCL, wie damals in den Gründungsjahren von Bruce McLaren. Dazu fand man auch wieder den Weg zum alten Orange.
Viel schmerzhafter ist aber die Krise, in der das einstige Dreamteam steckt. Bei den Tests war man nie länger als zehn, elf Runden gefahren. Etwa 20 km/h fehlten in Barcelona auf den Spitzenwert von Massas Williams (339 km/h). So rettete sich Fernando Alonso, zweifacher Weltmeister falls auch das schon vergessen wurde, in Sarkasmus. "Wir können in jeder Kurve Vollgas fahren, der McLaren ist zu langsam, ob abzufliegen." Seinem Twitter-Acount fügte Alonso schon ein Bild eines alten McLaren bei, er selbst sitzt beim Porträt-Foto in einem Go-Kart.
Schuld an der Misere soll Honda sein. Die Japaner scheinen auch im dritten Jahr nicht wirklich weiter gekommen zu sein. So suchen der einst so erfolgreiche Rennstall schon lange Zeit nach einem Hauptsponsor. Mit der Erfolglosigkeit wird McLaren immer unattraktiver. Und der Vertrag mit Fernando Alonso läuft am Ende der Saison aus. Und so will der 35-jährige Spanier sicher nicht abdanken.