Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff würde den als Nico-Rosberg-Nachfolger gehandelten Pascal Wehrlein gerne noch bei einem kleineren Formel-1-Rennstall reifen sehen. "Wenn ich eine Weihnachtswunschliste machen würde, dann würde ich mir bei ihm noch ein Jahr oder zwei Jahre wünschen in einem Mittelfeldteam", sagte der Wiener.
"Aber die Weihnachtswunschliste ist für mich in diesem Jahr entfallen, insofern gilt es, einen guten Kompromiss zu finden und vielleicht, so wie der Nico eine mutige Entscheidung getroffen hat, müssen auch wir eine mutige Entscheidung treffen", meinte Wolff weiter.
Im Interview mit der dpa erklärte er zudem noch einmal, dass er bei Fahrern, die wasserdichte Verträge haben, keine Abwerbeversuche starten werde. "Ja, wir respektieren die Verträge, die die Fahrer mit anderen Teams haben", sagte Wolff. "Wir würden auch nicht wollen, dass sich unsere Fahrer nach der nächstbesten Gelegenheit umdrehen."
Berger setzt auf Wehrlein
Für Österreichs Formel-1-Legende Gerhard Berger ist Wehrlein auf alle Fälle der einzige logische Rosberg-Nachfolger: "Pascal Wehrlein ist der Idealkandidat. In Wahrheit ist er der einzige logische Kandidat. Dieser Junge ist gut, daher ist das ein perfekter Moment, ihm eine Chance zu geben. Er ist genau dafür ausgebildet worden und man hat auf diese Karte gesetzt", sagte der Tiroler bei ServusTV.
Und weiter: "Ich glaube nicht, dass Pascal Lewis Hamilton das Wasser reichen kann. Ich denke aber, dass er sich innerhalb von einem halben Jahr heranarbeiten kann. Mercedes kann dadurch seine Taktik verändern. Lewis ist die absolute Nummer eins, Pascal die Nummer zwei. Das heißt, sie werden sich im Gegensatz zu Red Bull keine Punkte wegnehmen."
Zum Rücktritt von Rosberg und einer möglichen Rückkehr des Deutschen sagte Berger: "Die Gefahr eines Rückfalls ist schon groß, vor allem wenn man so jung und am Höhepunkt abtritt. Ich kann mir vorstellen, dass Nico irgendwann nochmal schwach werden könnte. Es kann in zwei, drei Jahren so sein, dass die neuen Geschäfte zwar interessant sind, aber vergleichbar mit einem Sieg in der Formel 1 sind sie sicher nicht."