Kimi Räikkönen sieht nicht gerade glücklich aus. Er trägt eine neue Kappe, deren Schild so flach ist, dass Räikkönen eher einem Bauarbeiter ähnlich sieht, als dem vorletzten Formel-1-Weltmeister. Während seine Kollegenschaft in Malaysia noch vom Monsunregen triefend in den Autos ausharrte, schnappte sich Räikkönen, bereits in Short und T-Shirt und als ob nichts wäre, in der Box einen Drink aus dem Eisschrank . . .

Nullnummer nach zwei Rennen. Räikkönen passt aber ins Bild von Ferrari. Auch Ferrari machte sich beim "GP von Malaysia" lächerlich: Null WM-Punkte nach zwei Rennen, so schlecht war Ferrari letztmals 1992 (zwei Doppelausfälle von Jean Alesi und Ivan Capelli) gestartet.

Technische Probleme. Auch in Australien hat kein Ferrari die Zielflagge gesehen. In Malaysia lag Felipe Massa zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Platz neun, Räikkönen war mit einer undichten KERS-Batterie gerade in die Garage gerollt. Zuvor hat der Finne bei strahlendem Sonnenschein Regenreifen montiert bekommen. Massa war im Qualifying mit haarsträubender Boxenstrategie, nach nur einer Runde nicht mehr auf die Strecke geschickt zu werden, verschaukelt worden. Und Räikkönen war bereits im Freitag-Training eine Batterie um die Ohren geflogen.

Zwei-Klassen-Gesellschaft. Teamchef Stefano Domenicali wollte auf all diesen Pannen nicht konkret eingehen. Er gesteht aber, dass Ferrari vor allem ein Aerodynamik-Problem habe. Er sieht in der Formel 1 derzeit eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und fürchtet, sollten die beeinspruchten Unterboden-Konstruktionen (Brawn, Toyota, Williams) auch von der Sporthoheit FIA am 14. April für legal erklärt werden, dass der Rückstand "nicht sofort aufzuholen sein wird".

Schumis Erklärung. Michael Schumacher, fünf von sieben Mal mit Ferrari Weltmeister, jetzt Berater der Italiener und am Kommandostand mit verantwortlich für die peinliche Panne bei Massa im Qualifying, hat eine eher banale Erklärung, warum Ferrari "das Tempo ganz vorne derzeit nicht mitgehen kann." Im Vorjahr bis zur letzten Kurve in den WM-Kampf involviert, blieb zu wenig Zeit für die Entwicklung des neuen Rennwagens.