Österreichs Fitness-Guru Joe Leberer hat Robert Kubica im Winter fit gemacht, mit ihm acht Kilo herunter trainiert. Gestern vor dem Hitzerennen mit speziellen Cocktails aus Kalium, Magnesium und Kalzium den Pole-Mann aus Polen richtig aufgepäppelt. Die Kombination BMW-Sauber-Kubica war gerüstet. Aber es reichte eben für einen Sieg noch nicht ganz. Noch hat BMW nicht ganz den Speed im Rennen, um derzeit die unantastbaren Ferrari zu schlagen.

Wieder im Titelrennen. Und den Fehler, auf den BMW gewartet hat, machte weder ein Kimi Räikkönen noch ein Felipe Massa. Im Gegenteil: Denn ausgerechnet der Brasilianer, der Vorjahressieger in Bahrain, hat sich auch heuer in der Wüste eindrucksvoll zurückgemeldet. Ein Sieg nach zwei Nullnummern und schon ist Massa wieder im Titelrennen. Er hat es nicht leicht gehabt bisher. Der Saisonstart ist Massa gründlich daneben gegangen (Motorschaden in Australien, Dreher in Malaysia). Die Gerüchte kursierten, die italienische Presse feierte nur "König Kimi", schrieb schon vom großen Wechsel am Ende der Saison, die Spanier folgten den Ruf und sehen Fernando Alonso 2009 mit Räikkönen bei Ferrari.

"Ändert sich schnell". Der kleine Massa (59 Kilo bei 1,66 Meter Höhe) sieht das freilich ganz anders. "Das alles ändert sich in der Formel 1 ganz schnell", hatte der 26-jährige Paulista noch vor dem dritten Grand Prix des Jahres gemeint. "Und jetzt schaut es schon wieder besser aus. Ich stand schon ziemlich unter Druck. Aber ich blicke immer nach vorne", strahlte er nach dem Sieg. "und es wird heuer noch genügend Gelegenheit geben, das zu wiederholen."

Zahlenspiel. Die Zahlen sprechen vielleicht noch gegen Massa. Nur zweimal in den letzten Jahren hat der spätere Weltmeister keines der beiden ersten Saisonrennen gewonnen. Das gelang Alain Prost 1989 und Michael Schumacher 2003. Und mit null Punkten nach zwei Läufen der Formel-1-WM ist überhaupt noch nie jemand Weltmeister geworden.

Räikkönen ist WM-Leader. Kimi Räikkönen ist der neue Leader in der Weltmeisterschaft. Mit Rang zwei, mit seinem 50. Podiumsplatz und nach einem völlig verpatzten Wochenende von Lewis Hamilton (Unfall am Freitag, gestern nach Startproblemen und Crash mit Alonso nur 13.) übernahm der Finne die Führung im Titelrennen. Wenn nicht den ganz großen, so gab es nach der ersten Pole-Position wenigstens noch einen kleinen Meilenstein für BMW-Sauber in Bahrain. Mit Kubicas dritten Platz führen die Blau-Weißen nämlich in der Konstrukterus-WM.