Als Niki Lauda schon vor Jahren vorgeprescht ist und die Formel 1 über die Wiener Ringstraße brettern lassen wollte, wurde er nicht wirklich ernst genommen. Bei Bernie Ecclestone ist das anders. Als der "Big Boss" unmittelbar vor dem heurigen Saisonstart meinte, er würde sich einen Grand Prix in London und einen in den Straßen von Paris wünschen, wurde die Formel 1 sofort hellhörig.

Neue Ideen. Ein Rennen in London hält zwar selbst Ecclestone "für eher unrealistisch". In Paris jedoch würde er am liebsten bereits ab 2009 fahren. Denn die Retortenanlage im Niemandsland von Magny-Cours wird nach dem heurigen Grand Prix (22. Juni) endgültig aus dem Kalender gekippt. Und ein Stadtrennen in Paris scheint in diesen Tagen tatsächlich zum Thema zu werden. Laut dem Fachmagazin "Motorsport aktuell" ist die Strecke auch schon so etwas wie skizziert. Die neue Anlage soll in Versailles-Satory aus dem Boden gestampft werden. Auf einem rund 80 Hektar ehemaligen Truppenübungsplatz, wo einst Panzermanöver stattgefunden haben.

Neue Strecken. Das geplante Szenario von Mister Ecclestone: Heuer Magny-Cours, 2009 legt die Formel 1 in Frankreich eine Pause ein, ab 2010 wurde der französische Grand Prix in Paris-Versaille gefahren. Und dann wären bereits sechs Grand Prix, ein Drittel des gesamten Rennkalenders, Stadtrennen. Denn noch heuer fährt die Formel 1 zum ersten Mal in zwei weiteren Großstädten. In Valencia (24. August) wird entlang des Hafenbeckens eine spektakuläre knapp 5,5 Kilometer lange Strecke gezogen. Und das, obwohl in Barcelona bereits ein spanischer Grand Prix gefahren wird und obwohl vor den Toren der Stadt bereits eine permanente Rennanlage steht.