Nico Rosberg ist für die Formel 1 ein Segen. Der Bursche ist immer freundlich, hat Manieren, spricht Deutsch nach der Schrift und in ganzen Sätzen. Nelson Piquet jr. benimmt sich, als hätte nicht sein Vater, sondern er selbst bereits drei WM-Titel gewonnen. Er ist präpotent, stolziert wie ein Dressman durchs Fahrerlager, geht in seinem Renault-Team schon jetzt vielen auf die Nerven. Und Kazuki Nakajima ist der typische Japaner. Er lacht unentwegt. Macht aber den Eindruck, als ob er selbst nicht recht wüsste, wie ihm in der Formel 1 geschieht.

Kronjuwel. Nico Rosberg fährt bereits seine dritte Saison. Er gilt als Kronjuwel, als Wunderknabe, als Weltmeister der Zukunft. Und er ist im Moment unverkäuflich. Als McLaren im Winter Rosberg als Ersatz für Fernando Alonso aus seinem Williams-Kontrakt herauskaufen wollte, hat Teamchef Frank Williams einen Betrag in "majestätischen Proportionen" (Zitat Williams) ausgeschlagen. Prompt stand Nico Rosberg vor einer Woche in Melbourne zum ersten Mal auf dem Podium.

schulkollegen. Nelson "Nelsinho" Piquet ist Brasilianer, aber in Europa aufgewachsen. Er war in Monaco Schulkollege von Nico Rosberg und war in der GP2-Serie, dem "Vorzimmer zur Formel 1", 2006 Vize-Meister hinter Lewis Hamilton. "Aber ich glaube, dass ich schneller als Lewis bin. Ich werde sicher zu den Spitzenfahrern gehören", plapperte Piquet nicht nur so daher, sondern meinte das ernst. In Melbourne war er im Qualifying Vorvorletzter und fiel im Rennen aus.

15 Millionen Mitgift. Kazuki Nakajima ist beim vorjährigen Saisonfinale in Brasilien nach dem überraschenden Rücktritt von Alex Wurz in dessen Williams gerutscht. Man munkelt, Wurz soll gar eine Abfertigung kassiert haben, um sein Auto zu räumen und Williams die Chance zu geben, Nakajima vor Vertragsabschluss für 2008 unter Rennbedingungen zu testen. Denn Toyota machte Druck. Dafür muss Williams die heurige Motorenrechnung in Höhe von 15 Millionen Dollar nicht bezahlen und Nakajima bekam weitere 15 Millionen in bar als Mitgift. Nie zuvor wurde ein Cockpit für einen Piloten teurer erkauft.