Es ist die rote Kleidung, die einen erst zum richtigen "Ferraristi" macht. Ohne rote Hose, ohne rotes Shirt ist man nur ein x-beliebiger Fahrer. Giancarlo Fisichella steht das Ferrari-Rot unheimlich gut, stellt er doch den perfekten italienischen Rennfahrer dar. Ganz stolz trug der 36-jährige Römer, der seit rund 30 Jahren von Ferrari träumt ("ja, ja. Im Alter von sechs Jahren dachte ich in Rot"), am Donnerstag erstmals in aller Öffentlichkeit das rote Hemd. Und erst jetzt, am Ende seiner Karriere, ist er in den Kreis der Großen in der Formel 1 aufgestiegen. Fisichella hatte wohl vor Jahren einen ganz guten Benetton-Vertrag (acht Millionen Dollar), ein Erfolgsfahrer wurde er aber im Grunde nie, auch wenn er alles daran gesetzt hat. Mit acht Jahren zog es ihn auf die Kartbahn und kaum mehr in die Schule.

Italienisches Heimspiel

Um irgendwie im Rennen zu bleiben, hat er im Vorjahr einen Vertrag bei Force India unterschrieben und zuletzt in Spa die verdiente Show abgezogen, Kimi Räikkönen, seinen jetzigen Ferrari-Teamkollegen zum Sieg gescheucht. Er wird die letzten Rennen 2009 für Ferrari fahren, wenn Massa nicht zurückkommt, alle fünf WM-Läufe. Dann wird der einstige Teamkollege von Alexander Wurz für immer aus dem Kreisverkehr aussteigen, bei Ferrari als Testpilot bleiben, "wenn alles passt", strahlt Fisico. Punkte will er am Sonntag für seinen neuen Arbeitgeber holen.

Der letzte Italiener in Monza in einem Ferrari war übrigens Ivan Capelli 1992, der letzte Ferrari-Triumph eines Italieners in Monza liegt schon 43 Jahre zurück. 1966 siegte Ludovico Scarfiotti.

Apropos rot: Weil's passt, wurde Santander als neuer Groß-Sponsor von Ferrari vorgestellt, das größte Bank-Unternehmen der Euro-Zone mit 67 Millionen Kunden weltweit und einer Bilanzsumme von 913 Milliarden Euro. Da würde der spanischen Universalbank, die in ihrem Firmenlogo ein Fast-Ferrari-Rot führt, natürlich auch Fernando Alonso bei Ferrari gut passen, der schon seit Wochen mit den Italienern in Verbindung gebracht wird.