Silverstone, der alte Flughafen der Royal Air Force, ist das Herzstück der Formel 1, der Geburtsort der Fahrer-WM und das Zentrum in Northamptonshire, um das sich (fast) die ganze Formel 1 dreht. Gleich acht der zwölf Teams sind in unmittelbare Nähe zu Silverstone angesiedelt. Dazu kommen Hunderte Firmen als Zulieferer. Und obwohl Red Bull Racing unter österreichischer Flagge fährt, bei jedem Sieg von Vettel oder Webber unsere Hymne gespielt wird, fallen doch viele Entscheidungen in Milton Keynes, 20 Kilometer von Silverstone entfernt. Dort werden die Autos gebaut und im Windkanal von Bedford (auch 20 Kilometer weg) glatt gebügelt.

So ist auch für Red Bull der GP von Silverstone ein Heimspiel. Die britischen Medien haben so ihre eigenen Favoriten, derzeit wird viel über das Verhältnis der Teamkollegen spekuliert. "Der Presse muss ziemlich langweilig sein, wenn sie sonst keine Themen hat", bemerkte Mark Webber, seit seiner "Himmelfahrt" in Valencia in aller Munde. Aber der Australier gibt auch zu. "Es ist schwierig einen Kuschelkurs im Team einzuhalten, wenn jeder um den WM-Titel kämpft und seine eigene Chance sucht."

Also, wie ist die Atmosphäre bei Red Bull, wollte ein Journalist bei der FIA-Pressekonferenz wissen. "Sensationell!" Das habe man schon oft gehört? "Ja, es ist rekordverdächtig". Mark Webber hat immer einen Spruch auf Lager. Der "Höhenflug" ist schon vergessen? "Ja, völlig abgehakt. Aber es ist schon bedrohlich, wenn man sieht, wie ein Formel 1 abheben kann", meinte Webber im Rückblick. Der Grund war, dass Kovalainen im Lotus früher bremsen musste, um 80 Meter früher als der Red Bull.