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Niki Lauda drehte den Spieß einmal um. "Wer gewinnt?", fragte Lauda ein paar Stunden vorm Rennen. Um seine Frage dann erst wieder selbst zu beantworten. "Ich werde euch sagen, wer gewinnt. Der Vettel. Der wird nach dem Start vorne sein. Und damit ist die Sache schon gelaufen. Man musste allerdings weder Wahrsager noch Niki Lauda sein, um den zweiten Saisonsieg von Sebastian Vettel und den vierten von Red Bull vorherzusagen. Vettel startete bravourös, der Straßenkurs in Valencia eignet sich kaum zum Überholen. Das war's.

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Zwar haben die Autos von Vettel und Lewis Hamilton schon in der zweiten Kurve touchiert. Dann schlichtete das Safety-Car die Verfolger in Vettels Windschatten auf. Ernsthaft in Gefahr war sein Sieg aber nie. Nicht zuletzt, weil Hamilton das Safety-Car überholt hat, zur Strafe eine "Ehrenrunde" durch die Boxengasse drehen musste und dabei entscheidend an Terrain verloren hat.

Schrecksekunde

Um ein Haar wäre der Sieg von Sebastian Vettel allerdings völlig belanglos gewesen. Als nämlich Teamkollege Mark Webber nach verpatztem Start bei seiner Aufholjagd in den deutlich langsameren Lotus von Heikki Kovalainen rauschte. Der Red Bull stieg in die Luft, überschlug sich seitlich, flog mit hohem Tempo in die Reifenstapel. Die Formel 1 hielt den Atem ein. Ein, zwei, drei Sekunden. Bis sich Webber bewegte. Und letztlich völlig unverletzt aus dem Wrack kletterte.

"Es gehören immer zwei dazu, um Tango zu tanzen", sagte Webber im ersten TV-Interview. "Ich wollte überholen, er hat extrem früh gebremst und die Türe zugeworfen. Der Tempoüberschuss war natürlich ein gewaltiger. Das hat mich völlig kalt erwischt."

Österreich-Ring

Aber auch am Streckenrand war Österreich dieses Wochenende Thema. Der Österreich-Ring, den Red Bull gerade neu aufbaut, könnte offenbar noch einmal Formel-1-Schauplatz werden. Wie in Valencia mehrfach kolportiert wurde, gäbe es ein Aviso von Bernie Ecclestone, Österreich und der neue Ring sollten sich bereits für 2011 als Ersatz für eines der problematischen Asien-Rennen bereithalten.