Schumacher hier, Schumacher da. Das war vor dem Formel-1-Saisonstart so, das war in Bahrain so und das wird auch in den nächsten Wochen so sein. "Schumacher hat niemand gesehen", ätzte da die "La Gazzetta dello Sport". "Il Secolo XIX" bezeichnete Schumi sogar als "Weltmeister der Arroganz".

Kein Wunder, die Italiener feierten Ferrari, feierten einen Doppelsieg und Fernando Alonso. Sie jubelten über "Magica Ferrari" (La Gazzetta) und darüber, dass Ferrari "zum Wahnsinnigwerden" sei (Tuttosport). Alonso habe "Geschichte geschrieben" (Marca), er habe den Grundstein für eine "Ära Alonso" gelegt (As), die Weltmeisterschaft habe "in Rot begonnen" (El Pais), jubelten Spaniens Zeitungen.

Rhythmus finden

Michael Schumacher (Platz 6) selbst relativierte sein Comeback nach 1238 Tagen Rennpause. "Es wäre wohl vermessen gewesen, zu glauben, dass ich allen um die Ohren fahre." Er müsse erst wieder den Rhythmus finden.

Beim deutschen TV-Sender RTL rieb man sich unterdessen die Hände. Im Schnitt haben 10,51 Millionen Menschen die Live-Übertragung gesehen. Mehr als das Doppelte, als beim Bahrain-GP vor einem Jahr - der damals aber nicht Saisonauftakt, sondern das dritte Rennen war. 11,62 Millionen Zuschauer registrierte RTL während der letzten Runden. Beim bis dahin letzten Grand Prix von Schumacher in Brasilien 2006 waren es über 13,5 Millionen. Auch der ORF (536.000) kam auf eine passable, aber keine überragende Quote.

Vielleicht, weil Bahrain trotz Ferrari-Gala & Schumi-Comeback ein "Grand Prix der Langeweile" (The Sun) war. "Holen Sie eine Dose Farbe und malen Sie Ihr Wohnzimmer aus, damit Sie etwas Nettes anzuschauen haben, falls das nächste Rennen genau so langweilig wird", rät die "Times" den Formel-1-Fans für Australien am 28. März.