Sebastian Vettel hat sich über den Winter neu gestylt. Er trägt die Haare ziemlich lang und er trägt eine Kappe mit so einem komischen, flachen Schild, wie sie junge Leute heute offenbar tragen müssen. Zur Begrüßung klopft Vettel zwei Mal auf den Tisch und lacht in die Runde.

"Wir waren noch nie besser präpariert als heuer", lobt Vettel, Jungstar des Formel-1-Rennstalls von Red Bull, sein Team, sein Auto und die Wintertests. "Wir sind hier oben", zieht er mit ausgestreckter Hand eine imaginäre Linie in die Luft. Wo man genau stehe, werde zwar erst das Qualifying zeigen. Aber sein Geld würde Vettel "auf eines der vier Teams" (er meint McLaren, Ferrari, Mercedes, Red Bull, Anm.) setzen. "Das sind acht Fahrer, von denen heuer jeder Rennen gewinnen kann."

Sebastian Vettel, in Deutschland lange Zeit "Baby-" oder "Bubi-Schumi" genannt, hat nur ein Ziel. Er will Weltmeister werden. "Dann wäre mein Leben kompletter als jetzt", lacht er ziemlich spitzbübisch. Er spricht dazwischen zwar von einer "Fahrt ins Ungewisse", um aber sofort wieder klarzustellen: "Wir waren im Vorjahr schon sehr weit vorne. Unser Anspruch ist, dort zu bleiben."

Im ersten Training klappte das noch nicht. "In der letzten Kurve hat Sebastian fünf Zehntel verloren. Sein Auto war sehr schwer, die Bremsen machten Probleme", relativierte Red-Bull-Berater Helmut Marko allerdings. Und stellte auch nochmals klar: "Bei Red Bull gibt es keine Nummer eins. Theoretisch könnte auch Mark Webber Weltmeister werden . . ."