D ie Jäger kommen näher, der Weltmeister patzt. Die deutsche Presse verübelt dem Weltmeister seinen Ausrutscher. Ausgerechnet auf dem Nürburgring verpasste der regierende Weltmeister das Podium, musste sich mit dem vierten Platz zufriedengeben. Den er aber auch nur in der vorletzten Runde beim zeitgleichen Boxenstopp mit Felipe Massa vom Brasilianer geerbt hatte, weil die Ferrari-Mechaniker einen Wimpernschlag länger gebraucht haben als die Red-Bull-Serviceleute. "Verflutscht und zugenäht", schreibt die Bild-Zeitung in ihrer Montagausgabe. "Unser sonst so perfekter Champion patzt auf dem Nürburgring schon nach zehn Runden." "Ich war mit den Augen schon in der nächsten Kurve", erklärte Vettel seinen Dreher. Und später: "Es war ein Warnschuss, die anderen haben aufgeholt."

Sein Red-Bull-Renault hat sich für Vettel das ganze Wochenende nicht perfekt angefühlt. Und weil schon Montag alle aufgeladen haben und zum nächsten Rennen nach Ungarn aufgebrochen sind, kann Vettels Dienstwagen gar nicht mehr in der Fabrik in Milton Keynes genau untersucht werden. Aber: Die Süddeutsche Zeitung bemerkte, dass Hamilton mit seinem "diebischen Huhaha nicht mit dem jubelnden Vettel-Schrei Jabbadabbadu ringdingding mithalten" könne. Im Kölner Express stiehlt "Nürburgking Lewis Vettel die Show", man hofft aber auf das wärmere Ungarn.