Aus allen Winkeln der Erde trudelt die Formel 1 am Donnerstag in Kuala Lumpur ein. Ferrari-Star Fernando Alonso etwa hat ausgerechnet auf Hamilton Island am Great Barrier Reef geurlaubt. Weltmeister Sebastian Vettel war ein paar Tage in Asien untergetaucht. Während Red-Bull-Sportchef Helmut Marko Mittwoch am Abend noch in der Fabrik im englischen Milton Keynes in Meetings brütete.

Um die Frage, ob Red Bull im zweiten Saisonrennen, dem "Grand Prix von Malaysia" kommenden Sonntag (Start 10 Uhr), das Energierückgewinnungssystem Kers (Kinetic Energy Recovery System) einsetzen oder wie beim Saisonstart vor zwei Wochen in Australien abermals darauf verzichten wird, ging es allerdings nach wie vor nicht. "Wir werden das definitiv erst an der Rennstrecke entscheiden", sagte Marko abermals.

Geht es nach jenen, die in Melbourne nicht einmal in den Windschatten von Red Bull gekommen sind, ist die Entscheidung aber bereits gefallen. "Sie werden in Malaysia auf jeden Fall mit Kers fahren", sagt etwa Lewis Hamilton. Seine Theorie: Auf den beiden extrem langen Geraden in Sepang werde auch Red Bull nicht auf jene 82 Zusatz-PS, die mittels Kers für 6,6 Sekunden pro Runde abrufbar sind, verzichten können.

Auf Augenhöhe

Der Konter von Red Bull: Man erwarte, ob mit oder ohne Kers, in Malaysia sogar noch stärker zu sein als beim ersten Rennen. Denn der ungewöhnlich große Abstand zwischen Sieger Sebastian Vettel und seinem Teamkollegen Mark Webber (5.) wurde in alle seine Bestandteile zerlegt und analysiert. Man habe "doch mehrere Kleinigkeiten" an Webbers Auto gefunden und aussortiert, sagte Helmut Marko. "Mark sollte nun alle Möglichkeiten haben, mit Sebastian auf Augenhöhe zu kämpfen", ist auch Teamchef Christian Horner überzeugt.

Nicht bestätigen wollte Horner einen Zwischenfall unmittelbar vor dem Qualifikationstraining in Melbourne, der Mark Webber letztlich aus der Spur geworfen haben soll: Demnach habe ein gar zu enthusiastischer Formel-1-Fan beim Fotografieren in der Red-Bull-Box versehentlich einen für die Aerodynamik des Autos nicht unwesentlichen Teil beschädigt.