"Ich kann noch gar nicht glauben, jetzt hier zu sein. Ich bin echt glücklich", sagte der Lotus-Renault-Pilot nach seinem überraschenden dritten Platz zum Saisonstart am Sonntag in Melbourne. Der 26-Jährige war erstaunt über seine Leistung, die ihm die wenigsten zugetraut hatten. Schließlich war er nach seiner durchwachsenen Debütsaison im Vorjahr schon knapp vor dem Rauswurf aus dem Renault-Team gestanden. Nur vier Monate später wurde Petrow nun endgültig als Russlands "Juri Gagarin auf Rädern" gefeiert und gefragt, ob er jetzt die Nummer-1-Rolle des bei einem Rallye-Unfall schwer verletzten Polen Robert Kubica im Team übernehme. Seinen neuen Stallgefährten, den Deutschen Nick Heidfeld, hatte er im Qualifying und Rennen weit hinter sich gelassen.

"Unser Auto sieht sehr stark aus. Das Team hat alles perfekt gemacht", betonte Petrow, der sein Engagement in der Königsklasse des Motorsports auch seiner Managerin Oxana Kossatschenko verdankt. Sie hat beste Kontakte zur russischen Regierung und zu finanzkräftigen Sponsoren, die Petrow erst den Verbleib im französischen Traditionsteam ermöglichten. Wie schon beim Saisonfinale 2010 in Abu Dhabi ließ die "Rakete aus Wyborg" Ferrari-Star Fernando Alonso hinter sich. Im Wüsten-Emirat hatte der Spanier auch wegen Petrows Kampfgeist den Titel an Sebastian Vettel verloren. Diesmal erntete der Russe erneut viel Lob. "Eine starke Leistung", befand Lotus-Renault-Teamchef Eric Boullier. Und in der Olympia-Stadt Sotschi freute man sich ganz besonders über den dritten Platz von Petrow. Dort soll nämlich ab 2014 die Formel 1 gastieren. Ein russischer PS-Held kommt da gerade recht.