Erst sechs Jahre mit Red Bull in der Formel 1. Wie erlebte der Firmenchef eine Woche nach dem Konstrukteurstitel nun auch den Gewinn der Fahrerkrone?
DIETRICH MATESCHITZ: Nervös, mehr als nervös. Das kann ich nur sagen. Weil man weiß, dass so viel passieren kann. Es ist doch immer erst vorbei, wenn es wirklich vorbei ist. Es war ja schon alles so zum Greifen nahe, dann geschah Korea mit den beiden Ausfällen. Du realisierst das alles nicht gleich. Das kommt wohl erst in den nächsten Tagen. Es konnte niemand damit rechnen, wir hatten über 400 Varianten durchgespielt.

War es von Euch ein Schachzug, Mark Webber so früh reinzuholen, Ferrari zum Fehler zu verleiten?
MATESCHITZ: Später glaubt man, alles bewusst gemacht zu haben, aber man kann auch das nicht genau ausrechnen. Es hat für uns heute alles gestimmt. Doch ich glaube, wir haben es auch verdient. Wir waren ja bis zum gestrigen Tag in der Rolle des Angreifers, nächstes Jahr werden wir die Erfolge verteidigen müssen. Das werden wir aber ebenso mit sehr viel Anstand zu meistern versuchen.

Worauf wird es jetzt besonders ankommen?
MATESCHITZ: Auf Kontinuität. Wir haben jetzt unser Dream-Team geformt, mit den richtigen Leute an den richtigen Positionen.

Sind schon andere Rennställe hinter euren Schlüsselpersonen her?
MATESCHITZ: Ja, natürlich. Es gibt viele Angebote. Aber so wie es aussieht, wird die gesamte Mannschaft zusammenbleiben.

Auch Mark Webber?
MATESCHITZ (lächelt): Ich weiß, dass sich Mark eine klarere Positionierung des Teams gewünscht hätte, kann seine Enttäuschung verstehen. Aber er wird dennoch weiter für uns fahren.

Und am Montag wird im Hangar-7 in Salzburg die Weltmeisterschaft gefeiert?
MATESCHITZ: Oja! Ein Teil des Teams kommt direkt aus Abu Dhabi. Das wird nicht nur eine Feier, das wird wohl ein bisschen ein Chaos. Es haben sich über 1000 Leute angesagt.