Zumindest den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft sichern, das ist schon seit einigen Wochen das Ziel von Mercedes - und jetzt beim Finale der Formel-1-Saison 2013 in São Paulo will man den Vize-Titel nun endgültig unter Dach und Fach bringen. Nicht nur aus Prestige-Gründen, "obwohl das natürlich auch ein Beweis dafür wäre, dass wir seit letztem Jahr einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht haben und auf dem richtigen Weg sind, um 2014 den nächsten zu machen und auch Red Bull im Kampf um den WM-Titel angreifen zu können", wie Teamchef Toto Wolff erklärt.

Es geht bei diesem Kampf mit Ferrari und Lotus nicht nur ums Prestige unter renommierten Namen, es geht auch um eine Menge Geld. Gute zehn bis zwölf Millionen Euro mehr aus dem Preisgeldtopf von Bernie Ecclestone bringt ein zweiter Rang in der Endabrechnung gegenüber einem dritten - auch für nicht gerade am Hungertuch nagende Werksteams eine nicht zu verachtende Summe.

Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind jedenfalls zuversichtlich, ihre Aufgabe hier erfüllen zu können. Hamilton, seit letzter Woche in Austin mit einen neuen Chassis unterwegs, "das um Welten besser ist als das alte", an dem man ja einen kleinen Riss festgestellt hatte, sieht sich jetzt endlich wieder in der Lage, ganz vorne mitzufahren. Bei Nico Rosberg lief es zwar im allerletzten Rennen in den USA nicht so gut, in denen davor mit zwei Podiumsplätzen aber umso besser. "Wenn wir daran anknüpfen können, wenn ich wieder so ein Set-up finde, dann sollte das auch wieder möglich sein, das Jahr positiv zu beenden." Der Auftakt im ersten Training mit den beiden Silberpfeil-Piloten an der Spitze war jedenfalls schon einmal vielversprechend.

Fernando Alonso und Felipe Massa kämpften in den letzten Rennen doch gewaltig mit nicht vorhandenem Speed, schienen eher weiter zurück zu fallen, als näher heran zu kommen. Auch wenn speziell Felipe Massa bei seinem Heimrennen in Brasilien, das gleichzeitig sein Abschiedsrennen von Ferrari bedeutet, noch einmal besonders motiviert. Dass Lotus noch eingreift, gilt als unwahrscheinlich.