Mit 321,25 Metern ist das "Burj al Arab" (zu deutsch: Turm der Araber) der Welt vierthöchstes Hotelgebäude. Seine 202 Zimmer sind ausschließlich Suiten. In der "kleinen" Suite wohnt man auf 169, in der größten auf 780 Quadratmetern. Die Zimmerpreise bewegen sich zwischen 1300 und 2800 Euro. Pro Nacht. In 210 Metern Höhe befindet sich eine Plattform, 24 Meter im Durchmesser, die als Hubschrauberlandeplatz dient. Von dort wurden bereits zu Werbezwecken Golfbälle hinunter ins Meer geschlagen und einmal wurde eine Tennis-Exhibition gespielt. Formel-1-Rennwagen ist bislang aber noch keiner dort oben gefahren.

Viele Drinks...

Bis Sebastian Vettel und Red Bull Racing vergangenes Wochenende in Indien zum vierten Mal hintereinander Doppel-Weltmeister geworden sind. Und im Vorfeld des sonntägigen "Grand Prix von Abu Dhabi" ihre Titel in luftigster Höhe zelebriert haben. Mit ein paar Ehrenrunden nahe des Himmels quasi.

Auf dem Hubschrauber-Plateau des "Burj al Arab" hat Ex-Formel-1-Star und Red-Bull-Botschafter David Coulthard einige qualmende Kreise im Formel-1-Boliden gedreht. "Es war genau eine jener spektakulären Aktionen, für die Red Bull steht. Die Bilder sind fantastisch und einzigartig. Ich fühle mich geehrt, dass ich hier im Auto sitzen durfte", sagte Coulthard.

Sebastian Vettel hingegen blieb auch nach seinem vierten WM-Titel in Folge im wahrsten Sinn des Wortes lieber auf dem Boden. "Mir war ziemlich übel. Es dürften doch einige Drinks zu viel in zu kurzer Zeit gewesen sein", sagte Vettel über den Tag nach dem Rennen in Indien. Selbst für nur zwei Tage ist er nach Hause an den Bodensee geflogen. "Um es etwas ruhiger anzugehen." Er habe einfach nur "mit einem dauerhaften Grinsen im Gesicht" die Zeit genossen", sagte Vettel. "Auch auf die Gefahr hin, dass ihr euch jetzt kaputt lacht - ich habe den Rasen gemäht und am Moped herum gebastelt."

...wenige Fragen

Kaum zurück im Formel-1-Alltag, war Sebastian Vettels Terminkalender dann schon wieder bis oben gefüllt. Am Vormittag wurde er in der arabischen Niederlassung von Motorenpartner Infiniti herumgereicht.

Bei der Pressekonferenz des Automobil-Weltverbandes FIA haben sie Vettel ausgerechnet an die Seite von Ferrari-Star Fernando Alonso, der seit jeher nicht als einer seiner dicksten Freunde zählt, gesetzt. Allerdings dürfte er weniger wegen Alonso mehrmals die Augen übergedreht haben, als vielmehr der zwar ohnehin nur wenigen, aber umso banaleren Fragen wegen. Er habe natürlich keine Garantie, immer zu gewinnen, wenn er ins Auto steigt, sagte Vettel auf die Angst vor Niederlagen angesprochen. "Aber es ist keine große Frage, weshalb wir hier sind. Um zu gewinnen." Als vierfacher Formel-1-Weltmeister erst recht.