Das Nachtrennen von Singapur ist ein Diamant im Formel-1-Kalender - aber am hellsten strahlt bei dieser Hitzeschlacht über zwei Stunden nur einer: Sebastian Vettel. Der Weltmeister schaffte in überlegener Manier den Hattrick, seinen dritten Sieg nach 2011 und 2012 in Serie, vor Fernando Alonso im Ferrari, und Kimi Räikkönen im Lotus, der von Rückenschmerzen geplagt, ebenfalls eine eindrucksvolle Leistung bot.

"Der Sieg hier ist nicht nur wichtig für die Weltmeisterschaft. Es geht auch einfach um dieses Rennen. Singapur ist eine der größten Herausforderungen, die es das ganze Jahr über gibt. Und da am Ende ganz oben zu stehen, das ist etwas ganz Besonderes. Klar - man muss auch kein Genie sein, um zu wissen, dass sich, wenn man gewinnt, der Punkteabstand zu den anderen automatisch vergrößert", sagte Vettel, der in der WM jetzt 60 Punkte Vorsprung auf seinen engsten Verfolger Alonso hat.

Am Start versuchte Nico Rosberg im Mercedes eine Attacke auf ihn, war in der ersten Kurve sogar kurz vorn, geriet dann aber auf einen Randstein, sodass Vettel sich die Führung sofort zurückerobern konnte. Und dann eigentlich von der Konkurrenz nicht mehr gesehen wurde - vier Sekunden Vorsprung nach zwei Runden, sieben Sekunden nach sieben - ab da ging es nur noch darum, den Vorsprung zu verwalten.

Bis in der 24. Runde ausgerechnet Vettels nächstjähriger Teamkollege Daniel Ricciardo noch ein mal für Aufregung und neues Rechnen sorgte. Der Australier landete in der Sicherheitsbarriere neben der Strecke - Safety-Car. Das Problem für Vettel: Alonso und auch Räikkönen nutzten die Safety-Car-Phase, um auf die härteren Reifen zu wechseln - in der Hoffnung, dann ohne weiteren Stopp bis Rennende durchfahren zu können. Dagegen war klar: Für den Weltmeister würde auf jeden Fall noch einmal ein Boxenhalt notwendig werden.

Ein Vergnügen

Aber wie der Heppenheimer dann den für diesen Zusatzstopp notwendigen Vorsprung herausfuhr, musste die Konkurrenz eigentlich in Verzweiflung stürzen. In weniger als 15 Runden fuhr Vettel 30 Sekunden Vorsprung auf Alonso heraus, konnte in Ruhe seinen Boxenstopp einlegen und behielt trotzdem die Führung mit vier Sekunden Vorsprung. "Es war ein Vergnügen", meinte Vettel.