Kimi Räikkönen ist bekanntlich kein Kostverächter. Und ein Mann der großen Worte war er auch noch nie. Passt irgendwie zusammen, dass er nach seinem doch überraschenden Sieg beim Saisonauftakt am Sonntag in Australien nur "Champagne Time" getwittert hat. Es war der 20. Formel-1-Sieg von Räikkönen, der 2007 auf Ferrari auch Weltmeister war.

Vorahnung . . .

In der Nacht auf Freitag beginnt das zweite Rennwochenende des Jahres dort, wo Kimi Räikkönen vor zehn Jahren, damals als Jungspund von McLaren-Mercedes, seinen ersten Grand Prix gewonnen hat. "Deshalb ist die Strecke für mich aber nicht bedeutender als eine andere", sagt Räikkönen über den Kurs im Dschungel von Malaysia. "Es ist einfach ein netter Platz hier, um Rennen zu fahren." Wieder typisch Kimi Räikkönen.

Auch seinen Erfolg in Melbourne ("Ein Sieg ist ein Sieg") will er nicht überbewerten. Und schon gar nicht, dass er dadurch automatisch die WM-Wertung anführt. "Fühlt sicht gut an", sagt Räikkönen. "Aber es ist halt erst ein Rennen gefahren." Und um Weltmeister zu werden, sei noch "eine Menge zu tun".

Und Räikkönen fürchtet, dass man in seinem Rennstall, bei Lotus und Renault, nicht die entsprechenden Ressourcen habe, um das für einen WM-Titel Notwendige zu tun. "Es wird wie im Vorjahr die entscheidende Frage sein, ob wir mit der Entwicklung der großen Teams mithalten können", sagt Räikkönen, irgendwann im Laufe der Saison so etwas wie einen Knick in seiner Fahrbahn ahnend. "Wir haben nicht das Geld von Red Bull, Ferrari oder Mercedes."

. . . Erinnerung

Mit seiner Erfahrung von 176 Formel-1-Rennen weiß Kimi Räikkönen nur zu gut: "Eine Kleinigkeit, die du falsch machst, kann das ganze Jahr völlig auf den Kopf stellen." Und schon Malaysia ließe sich in keiner Weise mit Australien vergleichen. Dampfende Tropenhitze jenseits der 30 Grad, tägliche Monsungüsse. "Aber Hitze war für unser Auto auch im Vorjahr nicht so schlecht", sagt Räikkönen. Und meint damit, dass er auch in Malaysia gewinnen kann.