"Wenn mir jemand vor sechs Monaten gesagt hätte, dass ich hier zwei Tage im Weltmeisterauto fahre, hätte ich nur den Kopf geschüttelt", sagt der 21-jährige Portugiese Antonio Felix da Costa nach seiner Bestzeit am zweiten Tag. Dabei gehörte da Costa zum heurigen Saisonbeginn noch nicht einmal zum exklusiven Kader des Nachwuchsprogramms von Red Bull.

Denn in seinem Heimatland Portugal Sponsorgelder für den Sprung in die Formel 1 aufzutreiben, das wäre für da Costa nach eigener Einschätzung fast unmöglich gewesen. Nun darf er sogar hoffen, der nächste Youngster zu sein, der in der Nachwuchsschmiede Toro Rosso seine Formel-1-Chance bekommt. Zwar noch nicht 2013. "Aber das war auch gar nicht der Plan. Wenn mir Red Bull noch den ein oder anderen Testtag ermöglicht, wäre das schon super."

Überhaupt scheint Antonio da Costa, der vor zwei Jahren schon einmal im Force India testen durfte, seine Aufgaben sehr ruhig und überlegt anzugehen. So will er seine Bestzeit auch nicht überbewerten. "Das Wichtigste ist es für alle, zu verstehen, was verbessert werden muss. Die Weltmeisterschaft ist eng, da hilft jeder Vorteil und jede gefundene Hundertstelsekunde." Bereits am Formel-1-Wochenende war da Costa Teil des Teams. "Ich war überall dabei, mit Vettel, mit Webber - es war einfach faszinierend, ich konnte dabei unheimlich viel lernen."

Am letzten Testtag saß dann noch der Holländer Robin Frijns im Auto. Er gehört allerdings im Moment noch nicht zum Red- Bull-Nachwuchs, hatte den Testtag als Sieger der Renault World Series quasi "gewonnen". Manager Werner Heinz: "Seitdem ich mich um ihn kümmere, ist Red Bull auch gar nicht an uns herangetreten." Jedenfalls war Frijns, 2013 vermutlich Testfahrer bei Sauber, von seinem Tag im Weltmeisterauto auch sehr angetan: "Das ist schon etwas ganz Besonderes, und dafür bin auch sehr dankbar."