Das Feuerwerk, das in Singapur stets zusammen mit dem Fallen der Zielflagge gezündet wird, galt wieder Sebastian Vettel. Zum zweiten Mal hintereinander gewann er das Nachtrennen und hat WM-Spitzenreiter Fernando Alonso nun zumindest wieder in Sichtweite. 29 Punkte Rückstand sind es zwar nach wie vor. "Aber das sieht jetzt schon wieder viel besser aus" sagte Vettel.

Wobei der Deutsche nach der Zwei-Stunden-Strapaze bei fast 30 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit die Anstrengung auch durchaus anzusehen war. "Wir hatten wahrscheinlich nicht das schnellste Paket, aber wir haben unsere Chancen optimal genützt."

Hamiltons Panne . . .

Vettel kam am Start an dem vor ihm stehenden Pastor Maldonado vorbei, konnte zunächst einmal auch den Kontakt zum führenden Lewis Hamilton halten. Und in der 23. Runde war das Rennen für den führenden Briten beendet, mit einem Getriebedefekt blieb er Kurve drei stehen. "Sorry, Lewis! Bis dahin ein großartiges Rennen", funkte die McLaren-Box. Und: "Sorry, wir haben alles getan, was wir konnten." Was dafür spricht, dass man bei McLaren das Problem ahnte, aber das Risiko einging, um nicht eine Fünf-Plätze-Strafe in der Startaufstellung zu riskieren. Hamilton wollte unmittelbar nach dem Rennen davon allerdings nichts wissen . . .

In der 33. Runde musste dann das Safety-Car auf die Strecke, als der Inder Nahrain Karthikeyan in der Leitplanke landete. Und in dieser Phase fiel der bis dahin in der Spitzengruppe mitmischende Williams-Pilot Pastor Maldonado mit Hydraulikdefekt aus. Beim Neustart wurde es kurz vor der Wiederfreigabe zwischen dem führenden Vettel und Button einmal kurz eng - zum Glück für beide ging aber alles gut.

. . . Schumis Kracher

Danach krachte es noch ärger. Michael Schumacher rammte Jean-Eric Vergne aus dem Rennen. Der siebenmalige Weltmeister rauschte mit noch kalten Reifen mit sehr viel Geschwindigkeitsüberschuss einfach geradeaus. "Was ist denn da passiert?", musste sich Schumi von seiner Box fragen lassen - Antwort gab es aber erst einmal auch hier keine. Dafür die Ankündigung der Rennleitung, den Zwischenfall nach dem Rennen zu untersuchen. "Wenn er da keinen technischen Defekt nachweisen kann, rechne ich mit einer Strafe", meinte zum Beispiel TV-Experte Marc Surer.

Schumacher war erst einmal vorsichtig mit seinen Aussagen: "Ich muss das genau analysieren, ich habe nicht später gebremst, eher sogar einen Tick früher. Aber ich hatte nicht die gleiche Verzögerung wie meine Vorderleute, vielleicht hat der Reifendruck nicht ganz gestimmt. Sein Teamkollege Nico Rosberg holte für Mercedes immerhin noch den fünften Platz.