Er kam als einer der Letzten in Singapur an. Aber das ist ja die Strategie von Sebastian Vettel, um am besten mit dem Zeitrhythmus des Nachtrennens fertig zu werden. "Das passt schon alles, das habe ich ja letz- tes Jahr genauso gemacht." Nicht so gut gepasst hatte es zuletzt auf der Strecke. Der Ausfall in Monza kostete wertvolle Punkte. Vettels Ausgangslage in Singapur ist anders als jene vor einem Jahr. Da kam er mit einem riesigem Vorsprung, hätte theoretisch hier schon den Titel sicherstellen können.

Im Moment hat Vettel auf den WM-Führenden Fernando Alonso 39 Punkte Rückstand, ist im Klassement sogar nur Vierter. Jäger statt Gejagter, für Vettel eine eher ungewohnte Position - aber keine, die ihn allzu sehr beunruhigt. "Wir können uns sowieso nicht aussuchen, in welcher Lage wir sind. Aber ich habe da kein Problem, werde natürlich weiter angreifen." Und im Übrigen könne so eine Aufholjagd - wie Sebastian Vettel sie 2010 schon einmal hinlegte und dann am Ende in Abu Dhabi mit dem Titel krönte - ja auch Spaß machen. "Man muss einfach immer das Beste aus sich und seinem Team herausholen."

Wichtig nur: Die Technik muss mitspielen. Renault muss die Probleme mit der Lichtmaschine, Vettels Ausfallgründe in Monza und zuvor schon in Singapur, gelöst haben. Red-Bull-Chef Dierich Mateschitz hatte gedrängt, dass Renault den Lieferanten des 3000-Euro-Teils, Magneti Marelli, wechsle - das Problem ist nur, dass Renault nicht will.

Wobei man beim Motorenhersteller hinweist, dass ein solcher Wechsel sowieso nicht in der Endphase einer Saison von einem Tag zum anderen möglich wäre. Bei den Franzosen gibt man sich zuversichtlich, der Ursache der Probleme näher gekommen zu sein, um Überhitzungserscheinungen künftig zu vermeiden. Sebastian Vettel weiß nur, "dass die wirklich alles tun, was möglich ist, Tag und Nacht daran arbeiten. Ich kann nur hoffen, dass nichts mehr passiert!"