Der Salzburger Matthias Walkner arbeitet sich bei der Rallye Dakar in der Gesamtwertung allmählich wieder nach vorne. Am Freitag machte der Titelverteidiger in der Motorrad-Wertung zwei Plätze und 3:14 Minuten auf den weiter führenden US-Amerikaner Rickey Brabec gut, als Fünftplatzierter fehlen dem KTM-Piloten nur noch 6:17 Min. auf den Honda-Fahrer. Der Tagessieg ging an Sam Sunderland.
Der Brite hatte auf dem 776 km langen Teil der zweitägigen Marathon-Etappe dem verunfallten Paulo Goncalves Hilfe geleistet und dadurch viel Zeit verloren. Walkners Markenkollegen wurden schließlich knapp elf Minuten gutgeschrieben, womit er vom 14. auf den ersten Tagesrang und gesamt auf Rang zwei sprang. Auf Brabec fehlen Sunderland lediglich 59 Sekunden. Vor Walkner liegen auch noch der Chilene Pablo Quintanilla (+2:52) und mit dem Australier Toby Price ein weiterer KTM-Pilot (3:21).
Vor Sunderlands Vorreihung hatte Walkner Tagesrang eins nur um neun Sekunden verpasst gehabt, der zwischenzeitliche Sieger des mit 406 Sonderprüfungskilometern versehenen Abschnitts war der Franzose Xavier de Soultrait auf Yamaha. Für Walkner ist es der dritte Podestrang 2019 nach dem Gewinn der zweiten Etappe sowie Rang zwei auf dem vierten Teilstück. Die erste Diagnose bei Honda-Pilot Goncalves lautete auf leichtes Schädel-Trauma und den möglichen Bruch der rechten Hand.
Jordi Viladoms, Team-Manager von KTM, sprach von einer sehr anspruchsvollen und gefährlichen Etappe mit viel Sand. "Matthias macht einen guten Job, er ist stark in der Navigation und hat einen guten Rhythmus gefunden. Ich bin sehr zuversichtlich." Konstanz sei bei dieser Prüfung sehr wichtig. "Es bringt nichts wenn du an einem Tag gewinnst und dann wieder einen schlechten Tag hast und viel verlierst. Matthias hat immer noch sehr gute Chancen, die Dakar zu gewinnen."
Nach einer Startverzögerung von zwei Stunden aufgrund dichten Nebels hatte der Kurs das Feld durch die Ilo-Dünen geführt. Walkner hatte am Donnerstagabend über sehr große Schmerzen im Sprunggelenk geklagt, nachdem er sich auf Etappe vier nach einem Sprung in einen Gegenhang am Knöchel verletzt hatte. Eine Behandlung durch den Team-Physiotherapeuten und den Team-Arzt war auf der Marathon-Etappe nicht erlaubt. Er erhielt aber immerhin eine Bandage und Schmerzmittel.