1. Warum sollte man sich überhaupt ein DTM-Rennen ansehen?
Der Fan kann sich mit den Autos identifizieren. Es geht zur Sache und es gibt Lackaustausch. Gestartet wird mit kalten Reifen, dadurch rutschen die Autos extrem, was spektakulär ausschaut. Die Abstände sind sehr knapp, oft liegen alle innerhalb von sechs Zehnteln.

2. Wieso ist ein DTM-Auto so extrem schwierig zu fahren?
Ein DTM-Auto hat so viel Abtrieb und das mit 1150 Kilo. Der Fahrer sitzt extrem weit hinten und muss sauber auf der Linie fahren. Sobald du diese verlässt, bist du Letzter.

3. Warum ist Fahren mit kalten Reifen so schwierig?
Die DTM ist die einzige Profiserie, wo die Reifen nicht vorgewärmt werden. Das ist enorm anspruchsvoll. In den ersten zwei Runden fährt der Fahrer wie auf Glatteis, bis er die Hinterreifen auf Temperatur bringt. Es ist eine tolle Regeländerung, weil sie die Unterschiede zwischen den Fahrern aufzeigt. Zu Saisonbeginn betrugen die Unterschiede mit kalten Reifen bis zu vier Sekunden, jetzt ist es viel enger.

4. Welche Kurve ist am anspruchsvollsten?
Die Doppel-Links, die ehemalige Berger-Kurve. Die ist extrem schnell und der Fahrer muss schon am Eingang an den Ausgang denken.

5. Was ist der „Track Walk“?
Das ist ein Spaziergang, der keiner ist. Als Erstes sieht man sich mit Ingenieuren an, ob sich auf der Strecke etwas zum Vorjahr verändert hat. Dabei bevorzugen die Fahrer das Rad. Den Rivalen geht man dabei lieber aus dem Weg.

6. Gibt es eigentlich ein Ersatzauto?
Nein. Wenn es gekracht hat und das Auto beschädigt wurde, muss es wieder zusammengebaut werden. Es gibt Ersatzteile. Ab Samstag ist der Zeitplan so eng, dass man sich keinen Crash leisten kann.

7. Wie kommt ein Fahrer zu seiner Startnummer, wie Auer zur 22?
Man darf sich seine Nummer auswählen. Meine Wunschnummer war die Elf, die war aber bereits an Meister Marco Wittmann vergeben. So fiel die Entscheidung auf die 22. Die letzte zu vergebende wäre übrigens die 99.

8. Was versteht man unter „Slow Zone“?
Nach einem Unfall wird entschieden, ob ein Safety-Car auf die Strecke kommt. Damit wird stark ins Renngeschehen eingegriffen. Deshalb gibt es alternativ eine „Slow Zone“, in der der Pilot nur mehr 80 km/h fahren darf.

9. Was kann man verstellen, wenn man das Set-up verändert?
Alles Mögliche, aber begonnen wird immer mit dem Luftdruck und dem Heckflügel. Und dann schaut man, ob die ganzen Simulationen, die man sich erarbeitet hat, auch in der Realität passen.

10. Wie wird der Fahrer trotz Boxenfunkverbots informiert?
Die einzige Chance ist die Boxentafel. Dort gibt es aber meist nur den Hinweis, dass er an die Box muss. Bei 260 km/h ist das kaum zu sehen und der Fahrer ist wie in allen anderen Entscheidungen auf sich allein gestellt. Und genau das ist das Ziel – dass der Fahrer die letzte Verantwortung hat.