"Autofahren ist Freiheit", so kurz und prägnant fasst es Reini Sampl zusammen. Der Lungauer, seit einem Skiunfall 1996 querschnittgelähmt, zählt zu den umtriebigsten Personen im österreichischen Parasport. Rollstuhlbasketball, Monoski und Handbike – der Salzburger zeigte in vielen Sportarten auf, sein Herz schlägt aber vor allem für eines: Motorsport.

Der Grund ist ein einfacher, wie er erklärt: "In meiner Salzburger Heimat bist du im Rollstuhl auf das Autofahren angewiesen. Da fährt ein Bus in der Früh und einer am Abend, meistens nicht einmal barrierefrei." Da ihm das alltägliche Fahren auf den Straßen dieses Landes aber nicht reichte, setzte Sampl einen drauf, wie so oft in seiner sportlichen Karriere. Auf die Winterspiele in Sotschi folgte sein erster Einsatz bei der St. Veit-Rallye, bereits 2016 krönte er sich zum Gesamtsieger in der M1-Klasse der Staatsmeisterschaft. Es folgten Rallye-Cross und Langstrecke – mit noch einem großen Ziel vor Augen. "Ein Rennen auf dem Nürburgring wäre schon noch ein Traum von mir, als Fan war ich schon oft genug dort."

Mittlerweile ist der Umbau eines Sportwagens für Menschen mit Behinderung auch in wenigen Minuten erledigt, anders als noch vor 20 Jahren. "Für die ersten Adaptionen haben die damals in der Werkstatt den kompletten Wagen auseinandergeschnitten, den hast du danach gar nicht mehr wiedererkannt, so viel hat teilweise gefehlt." Heutzutage dauert der Umbau gerade einmal eine knappe halbe Stunde, wie es die Mechaniker am Red Bull Ring oftmals beweisen. Das System funktioniert mechanisch und ist ebenso schnell ein- wie wieder ausgebaut.

Mit dem Handgassystem werden auf der Strecke in Spielberg seit 2021 inklusive Fahrerlebnisse mit dem Porsche Cayman S angeboten. Interessierte können die "Driving Experience" mit Handgas im Internet buchen und gemeinsam mit Freunden, ob im Rollstuhl oder nicht, auf die Strecke gehen. "Das ist auch enorm wichtig, wenn du als Gruppe anreist und geschlossen fahren kannst. Ansonsten können Menschen im Rollstuhl nur den anderen beim Fahren zuschauen, so macht es absolut keinen Unterschied", erklärt Sampl, der selbst schon einige Male durch das Driving Center am Ring gerast ist. Die mechanische Vorrichtung ist in Kürze eingebaut und bietet ungebremsten Fahrspaß mit 350 PS, die den Sportwagen in 4,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Das inklusive Angebot werde gut angenommen, für Sampl auch absolut verständlich. "Es macht brutal Spaß und man ist mit Sicherheit genauso schnell!"