Wie war der Winter? Was macht ein Formel-1-Fahrer in den Wochen, in denen er nicht im Auto sitzt?
SEBASTIAN VETTEL: Ich war Schi fahren (lacht). Bei euch in Österreich wird das ja als Training anerkannt. Was du im Winter machst, ist die Grundlage für das ganze weitere Jahr.

Und die ersten Kilometer im neuen Rennwagen?
VETTEL: Für ein richtiges Urteil ist es wohl noch zu früh. Aber sagen wir so: Das erste Gefühlt hat gestimmt.

Stecken in diesem Auto eigentlich auch schon Wünsche und Vorstellungen von Ihnen?
VETTEL: Die Entwicklung hat lange vor meiner Zeit begonnen. Aber gewisse Aussagen habe ich dennoch mit an Bord gebracht. Und so Dinge wie Lenkrad, Sitzposition oder Pedale liegen natürlich in meiner Hand.

Wie fahren sich die Slicks?
VETTEL: Besser als die Rillenreifen. Slicks sind natürlicher zu fahren, das Auto hat wieder mehr mechanischen Grip.

Hat es im neuen Auto schon Momente gegeben, wo Sie sich gedacht haben "Ui, diesmal könnte uns etwas gelungen sein?" Oder haben Sie sich eher gedacht "Verdammt..."?
VETTEL: Normalerweise findest du das Verdammt ja viel schneller heraus als das Ui. Aber bisher gab's noch kein Verdammt.

Haben Sie sich irgendein Saisonziel gesteckt?
VETTEL: Eine Zahl zu nennen, ist eher schwierig. Aber wir haben großes Potenzial. Und durch das neue Reglement ist die Chance noch größer, den Abstand nach vorne zu verkürzen.

Geht das vielleicht konkreter? Wie nahe wird Red Bull der Spitze kommen können?
VETTEL: Das ist derzeit wohl noch alles sehr theoretisch. (lacht auf). Aber sollte unser Paket stark genug sein, um Weltmeister zu werden - na, dann muss man eben Weltmeister werden.

Wie schauen Sie mit Teamkollegen Mark Webber zusammen?
VETTEL: Danke, gut. Der Mark ist ein einfacher Typ, da stimmt alles. Außerdem ist er einer der erfahrensten und schnellsten Männer der Formel 1, ich kann sehr viel lernen von ihm.

Geben Sie bei Red Bull dennoch irgendeine Richtung vor?
VETTEL: Ich habe nicht das Gefühl, der Anführer zu sein. Aber ich weiß sehr genau, was ich will. Und es gibt einige Sachen, die ich nicht so will.

Sie werden auch immer wieder mit den Top-Teams der Formel 1 in Verbindung gebracht.
VETTEL: Mein Fokus ist auf Red Bull gerichtet. Aber natürlich will ich einmal im besten Auto sitzen und die WM gewinnen.

Wenn Sie Red Bull mit Toro Rosso vergleichen?
VETTEL: Andere Teams, andere Arbeitsweisen. Aber nicht besser oder schlechter.