Es war das am schlechtesten gehütete Geheimnis in der Formel 1. Sebastian Vettel, der vielleicht beste Nachwuchs aus Deutschland, von der Presse hierzulande längst als "Bubi-Schumi" tituliert, steigt eine Stufe höher. Von Toro Rosso zu Red Bull Racing. Während der gesamten zwei Wochen seit dem in Silverstone angekündigten Rücktritt von David Coulthard zu Saisonende, musste Vettel jeden Gedanken an einen Teamwechsel dementieren. Seit Donnerstag ist es aber offiziell. Vettel sitzt 2009 im A-Team von Red Bull.

Begehrt. Seine Schnelligkeit, sein Auftreten, seine Einstellung machen ihn begehrt. Coulthard selbst hat den 40 Kilometer vom Hockenheimring entfernt geborenen Vettel als Nachfolger vorgeschlagen. Expertenlob kommt nicht von ungefähr: Er gewann 2004 in der Formel-BMW 18 von 20 Saisonrennen, als BMW-Testpilot fuhr er 2006 gleich bei seinem ersten Freitagtraining Bestzeit, bei seinem ersten Grand Prix holte er als jüngster Pilot der Geschichte (19 Jahre und 350 Tage) einen WM-Punkt. Mit dem achten Platz als Kubica-Ersatzfahrer in Indianapolis 2007.

Vettel-Nachfolger? "Vor zwei Jahren habe ich noch nicht gewusst wie es weitergehen wird. Und jetzt bin ich schon so weit gekommen. Das macht mich glücklich", strahlte Vettel am Donnerstag bei der Pressekonferenz. Trotz der Parallelen zwischen Toro Rosso und Red Bull (ähnliches Auto, gleiches Motorhome, gleicher Geldgeber) ist es für Vettel ein Teamwechsel wie jeder andere auch. "Andere Leute, andere Philosophien, andere Arbeitsweisen. Jeder zieht sein eigenes Ding durch." Wer Vettel bei Toro Rosso ersetzten wird ist noch offen. Bruno Senna, der Neffe von Ayrton, wurde oft genannt. "Dafür ist es noch zu früh", erklärt Toro Ross-Chef Franz Tost.